In der Großküche des Krankenhauses Kufstein sorgen über 50 Mitarbeiter für das leibliche Wohl der stationären Patienten, des Personals, der Schüler und der externen Besucher. „Insgesamt bereiten wir pro Jahr rund 400.000 mehrgängige Menüs zu. Verarbeitet werden über 60 Prozent heimische Lebensmittel aus der Region“, weiß Küchenchef Josef Geisler nur zu gut, was die Ansprüche in einer Großküche sind. Gerade was das Kalbfleisch betrifft, wünscht sich der engagierte Küchenleiter ein größeres Angebot in der Region. „Derzeit müssen wir das Fleisch aus Salzburg beziehen“, so Geisler.
Große Bemühungen
für mehr Regionalität
Am Schlacht- und Zerlegebetrieb Obermoser in Söll fand nun auf Einladung von Bezirksobmann Michael Jäger ein Austausch über die aktuellen Herausforderungen in den jeweiligen Bereichen statt. „Mir ist es wichtig herauszufinden, was es braucht, damit wir besser werden und auch große Partner zukünftig mit noch mehr bäuerlichen Erzeugnissen auch in größeren Mengen beliefern können“, gibt Jäger Einblick in die Hintergründe. „Gerade was die Belieferung von öffentlichen Großküchen betrifft, haben wir noch Luft nach oben. Hier sind nicht nur die Entscheidungsträger in den öffentlichen Einrichtungen gefordert, sondern liegt es auch an den Netzwerken in der kleinstrukturierten Landwirtschaft, die Ware in ausreichender Menge bei gleichbleibender Qualität herzustellen.“
Bereits Anfang Februar stattete Jäger gemeinsam mit LK-Präsident Josef Hechenberger dem Küchenteam des Bezirkskrankenhauses Kufstein einen Besuch ab. „Dort wurde schnell ersichtlich, dass alle Beteiligten um Regionalität bemüht sind. Dass die Rahmenbedingungen für Lieferanten, Zerleger und Verarbeiter aber gleichzeitig sehr gut abgesteckt werden müssen, damit Regionalität auf öffentlichen Tellern auch gelebt werden kann, kristallisierte sich jedoch auch sehr schnell heraus“, so Jäger. Er ist auf Seiten der Landwirtschaft im engen Austausch mit Mäster Andreas Thrainer und der Viehmarketing Tirol, die im Fleischbereich sehr viel Know-how beisteuern können.
„Es muss uns gelingen, in Zukunft noch mehr unserer qualitativ hochwertigen Produkte in der Heimat zu veredeln und direkt, ohne lange Transportwege, an starke Partner in den Regionen zu liefern“, so Jäger weiter. „Letztendlich geht es dabei auch um Tierwohl und darum, mehr Wertschöpfung auf unseren heimischen Höfen zu halten – ganz abgesehen von unserem Beitrag zu mehr Regionalität und Klimaschutz.“
Dass solche Projekte gelingen können, ist sich auch die Familie Obermoser vom Schlacht- und Zerlegebetrieb sicher. Ihr Betrieb ist bereits auf die Verarbeitung auch größerer Mengen ausgerichtet. „Hier haben wir bereits einen starken Partner direkt vor Ort, mit dem unsere Bauern zusammenarbeiten, und ich bin mir sicher, dass wir auch im Mastbereich noch nachziehen können“, so Jäger abschließend.
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