Um die Energieerzeugung ohne Flächenverbrauch noch nachhaltiger zu gestalten, werden in Niederösterreich Lärmschutzwände mit Photovoltaik-Paneelen ausgestattet. Das steigert die umweltfreundliche Stromerzeugung und schiebt dem Bodenverbrauch einen Riegel vor.
Für Photovoltaikanlagen, deren Ausbau die Bundesregierung bis zum Jahr 2030 forcieren möchte, braucht es Flächen. Es ist daher naheliegend, diese auf dem Weg zur Energiewende auch mit Verkehrsflächen zu kombinieren. Die Nutzung von Lärmschutzwänden, Wällen und Einhausungen ist deshalb für die Solarenergienutzung interessant, weil auf diese Weise Solarstrom auf bereits bebauten Flächen erzeugt werden kann.
Das beweist der niederösterreichische Landesstraßendienst bereits mit mehr als 50 eigenen Photovoltaikanlagen auf Betriebsgebäuden, der mittlerweile so 30 Prozent des Stromverbrauchs im Landesstraßendienst selber erzeugt. Dass das Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist, hat der für die Straßen im Land zuständige Landesrat Ludwig Schleritzko erkannt und sich kürzlich um ein neues Projekt im Mostviertel angenommen.
In Wieselburg, bei der Einmündung der neuen Umfahrungsstraße in den Kreisverkehr Süd, wurden Solarmodule in die Lärmschutzwand integriert. „Mit diesem Projekt geben wir den Startschuss für eine Entwicklung, die uns bei der Erreichung der Klimaziele unterstützen soll. In Zukunft sollen noch mehr Lärmschutzwände als Photovoltaikstandorte genutzt werden“, kündigte Schleritzko an.
Derartige Installationen entlang viel befahrener Straßen schützen auch die Anwohner vor dem Verkehrslärm. Der Landesrat: „Wir machen aus dem Lärmschutz an der Umfahrung Wieselburg ein Sonnenkraftwerk. Damit leisten wir einen weiteren Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung, ohne wertvolle Flächen zu verbrauchen“, erkennt der Mobilitätslandesrat eine Win-win-Strategie sowohl für die Umwelt als auch die Mobilität der Menschen.
Landesrat Schleritzko ortet noch enorm viel weiteres Ausbaupotenzial für Sonnenstrom: Knapp 550 Kilometer Autobahnen und Schnellstraßen durchziehen Niederösterreich. „Kein anderes Bundesland hat ein längeres Netz hochrangiger Straßen als das größte Flächenland Österreichs.“ Unbestritten seien die Autobahnen eine wichtige Verkehrsinfrastruktur, aber sie beanspruchen durch ihre Breite auch riesig viel Platz. Der Mobilitätslandesrat sieht auch die zuständige Verkehrsministerin Leonore Gewessler ebenso in der Pflicht wie andere große Konzerne und Gebietskörperschaften. Schleritzko: „Es bleibt zu hoffen, dass beim Ausbau von Photovoltaik-Anlagen auch die Asfinag und die ÖBB unserem niederösterreichischen Beispiel folgen.“
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