Öl in Ölheizungen zu verbrennen, bringt mehrfachen Schaden. “Der Klimawandel wird weiter verschärft, Milliarden an Euro fließen ins Ausland in die Kassen von Oligarchen oder Ölscheichs, und österreichische Arbeitsplätze gehen gerade in jenen Gebieten verloren, in denen ohnehin schwer Arbeit zu finden ist”, so LKÖ-Präsident Hermann Schultes. Während daher Klima- und Umweltschützer, das Umweltministerium und einige Landesregierungen für ein rasches Ende der Ölheizungen seien, führe die Erdöllobby einen “geldintensiven Abwehrkampf”, um die Wende zu bremsen. “Der Mineralölhandel will sich den lukrativen Heizölhandel nicht aus den Händen nehmen lassen. Da sie aber nur auf eine 30 Jahre alte Technik verweisen können, verlassen die Lobbyisten der Ölwirtschaft die Sachlichkeit. Faktenfreie Argumentationen gegen Holzheizungen sollen der eigenen Verkaufsposition helfen. Mit teuren Inseraten in Boulevardmedien und Argumenten gegen die Holzheizung soll der Untergang der Ölheizung verhindert werden. Das zeigt, wie sehr die Branche unter Stress ist”, erklärt Schultes. Mittlerweile fänden sich gleich mehrere Heizsysteme, wie moderne emissionsarme Biomasseheizungen, Fern- und Nahwärme sowie hocheffiziente Wärmepumpen und Nahwärmeanlagen, die den Ölheizungen in Sachen Effizienz, Komfort und Preis-Leistung den Rang ablaufen würden. “Daher müssen wir rasch den letztlich teuren Irrweg Ölheizung verlassen”, fordert Schultes.
Führende Technik, viel Holzvorrat
In Österreich sind führende Unternehmen im Bereich Bioamasse-Feuerungstechnik beheimatet, die das Thema Feinstaubemissionen seit Jahren zum Forschungsgegenstand gemacht haben und Lösungen anbieten. Diese und andere nachhaltige Heizsysteme helfen beim Klimaschutz, reduzieren die Importabhängigkeit und halten Wertschöpfung im Inland. “Ölheizungen hingegen werden immer nur Öl verbrennen und damit gegen die Klimaschutzinteressen verkauft werden. Das wird bald teuer, lange bevor das Öl zu Ende geht. Denn Österreich hat sich mit der Unterschrift unter dem Klimavertrag von Paris verpflichtet, bis 2050 vollständig aus der klimaschädlichen Verbrennung fossiler Energie ausgestiegen zu sein”, sagt Schultes.
Österreichs Forstwirtschaft kann die benötigten Brennstoffe in der Region nachhaltig zur Verfügung stellen. “Der heimische Wald wächst Jahr für Jahr um die Fläche von 5500 Fußballfeldern. Einer zügigen Umstellung von klimabelastenden Ölheizungen auf klimafreundliche Biomassesysteme steht daher nichts im Weg. Nur jenes Geld, das für die Wärmeerzeugung in der eigenen Region eingesetzt wird, sichert Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Österreich”, betont Schultes.
Biomasse-Feuerungen: Österreich hat Top-Technologie
Dem Einsatz erneuerbarer Energie verdankt Österreich knapp 40.000 Vollzeit-Arbeitsplätze. Davon sind 19.500 dem Sektor Biomasse zuzuordnen. Heimische Biomasse-Kesselhersteller sind weltweit gefragt. Sie setzen etwa 75 Prozent ihrer Produkte im Ausland ab. Moderne automatische Feuerungen und Scheitholzkessel zeichnen sich durch Wirkungsgrade von mehr als 90 Prozent und deutlich reduzierte Feinstaubemissionen aus. Obwohl sich zwischen 2001 und 2014 die Anzahl der installierten Biomassekessel vervielfacht hat, sind die Feinstaubemissionen (PM 10 und 2,5) im Sektor Kleinverbrauch (z. B. Haushalte, Gewerbe) um 30 Prozent zurückgegangen. Weitere Informationen zum Thema finden Sie im “Bioenergie Atlas Österreich” vom Österreichischen Biomasse-Verband (gegen Versandkosten unter www.biomasseverband.at erhältlich).