Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher leben im ländlichen Raum. Obwohl Regionalität heute gefragt ist wie nie zuvor, ziehen immer mehr Menschen in die Städte. Um dem Zukunftsraum Land Chancengerechtigkeit und neue Perspektiven zu geben, konzentriert sich das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) daher mit seinem Jahresschwerpunkt 2017 darauf, die Bundesländer noch attraktiver und lebenswerter zu gestalten. Gemeinsam mit Ländern, Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet das BMLFUW unter dem Motto “Heimat. Land. Lebenswert” einen Masterplan, um die Rahmenbedingungen für die Menschen in den Regionen nachhaltig und umfassend zu verbessern.
Dialog mit Stakeholdern soll wichtige Inputs liefern
Rund 30 Expertinnen und Experten sowie hochrangige Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger diskutierten vergangenen Mittwoch mit Bundesminister Andrä Rupprechter und LK-Präsident Hermann Schultes in St. Pölten das breite Themenfeld “Land- und Forstwirtschaft, Wirtschaft und Umwelt”. Im Mittelpunkt standen die Nutzung des Bodens, die Schonung von Ressourcen, die Digitalisierung und die Partizipation, also die Beteiligung an politischen Entscheidungen.
Es war der Auftakt zu einer bundesweiten Reihe von Experten-Dialogen, die den Grundstein für einen umfassenden Masterplan für den ländlichen Raum legten. “In Niederösterreich ist der Anteil der Land- und Forstwirtschaft an der Bruttowertschöpfung doppelt so hoch wie im Bundes-Durchschnitt. Im Dialog mit den wichtigsten Stakeholdern der Region erarbeiten wir wertvolle Beiträge für unseren Masterplan”, betonte Minister Rupprechter. Landeshauptmann Pröll betonte, dass der ländliche Raum als Aushängeschild auch eine Zukunftsperspektive für die Städter sei. “Heimat muss man fühlen und Heimat fühlen bedeutet geborgen zu sein”, hielt Pröll fest, dass das auch bedeute, “authentisch sein zu können”. Durch die Internationalisierung und Technisierung seien die Menschen in eine Zeit hineingetrieben worden, in der sie sich nicht mehr so sicher fühlten.
Gerade in dieser Zeit könne Heimat “ein unglaublicher Stabilisator” sein, betonte der Landeshauptmann, dass der ländliche Raum Orientierung geben könne. Im Rahmen der Veranstaltung wurden für ihre Bemühungen im ländlichen Raum verdiente Personen mit einem “L” (“Lebenswert”) ausgezeichnet: als Testimonials Nadine Schüller (Pillersdorf), Josef Laier (Oberlembach) und Franz Fischer (Raabs an der Thaya), die Direktoren Rosa Raab (HBLA Schloss Sitzenberg), Reinhard Eder (HBLA und BA Klosterneuburg) und Alois Rosenberger (Francisco Josephinum), die Bürgermeister Margit Straßhofer (Pöggstall), Kurt Wittmann (Rabenstein an der Pielach), Alfred Hinterecker (Mitterbach am Erlaufsee) und Rudolf Friewald (Michelhausen) sowie Sonja Lehner (Wetzleinsdorf), Reingard Winter-Hager (Lunz am See), Andrea Perschl (Traismauer) und Georg Riha (Tullnerbach). Wer sich aktiv einbringen möchte, findet mehr Infos sowie die Möglichkeit, selber Ideen einzubringen unter “www.heimat-land-lebenswert.at”.