Es besteht eine konstante Interaktion zwischen dem inneren Dialog und unseren Handlungen, Gefühlen sowie den Reaktionen gegenüber unserer Umwelt. Ob wir uns beim Selbstgespräch freundschaftlich oder feindlich begegnen, ist entscheidend für unser seelisches Grundgefühl. Seien Sie deshalb besser Ihr bester Freund und nicht Ihr ärgster Feind. Haben Sie sich überhaupt schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Sie mit sich selbst reden?
Der erste Schritt, den inneren Dia- log zu ändern, ist, ihn überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Wir müssen negative Selbstgespräche erkennen, um sie durch positive, aufbauende ersetzen zu können. Ein wohlwollender, verständnisvoller und liebevoller innerer Dialog ist das Geheimnis einer selbstbewussten und harmonischen Persönlichkeit.
Respektlos mit sich selbst
Die meisten Menschen lassen, wenn sie über sich selbst reden, kein gutes Haar an sich. Leider ist das, was wir uns selbst sagen, sehr oft beleidigend. Wir kritisieren uns und schimpfen mit uns. Das, was wir uns tagein tagaus selbst an den Kopf werfen, würden wir uns kaum von jemand anderem gefallen lassen. Jedoch merken wir meist gar nicht, was wir uns damit antun.
Stellen Sie sich ein Kind vor, das den ganzen Tag von seinen Eltern gesagt bekommt, wie “dumm”, “unfähig” oder “unmöglich” es ist. “Das arme Kind!” denken Sie jetzt? Tja, aber genau das tun sich viele Menschen im inneren Dialog immer und immer wieder selbst an – mit weitreichenden Folgen: Unsicherheit, Selbstzweifel, Entmutigung, Antriebsschwäche, Lustlosigkeit und Unzufriedenheit.
Muster durchbrechen
Wer mit einem ewig negativen Selbstdialog lebt, sieht sehr oft auch vieles im Leben ähnlich negativ. Dieses sich gegenseitig bedingende System kann man nicht von heute auf morgen durch einen veränderten inneren Dialog aufbrechen. Mit kleinen Schritten können wir aber auf Dauer viel bewirken – in unserer Einstellung uns selbst gegenüber und auch gegenüber dem Leben an sich. Seien Sie wachsam, und sammeln Sie ihre Gedanken, tun Sie dies ruhig auch schriftlich. Dadurch wird es möglich, zu erkennen, in welchen Situationen Sie wie über sich denken. Wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie dieses oder jenes nicht mehr zu sich sagen würden? Das unscheinbare Wörtchen “noch” fungiert hier als eine Art Zauberwort. Damit können Sie die Botschaften an sich selbst auf ganz einfache, aber sehr effektive Weise verändern. Die Aussagen sind nicht länger selbstbestätigend, sondern das “Noch” deutet an, dass man bereits auf dem Weg ist, etwas zu ändern. “Ich habe keine Arbeitsstelle.” vs. “Ich habe noch keine Arbeitsstelle.” sowie “Ich kann das nicht!” vs. “Ich kann das noch nicht.” Eine ähnliche Wirkung kann auch das Wort “vielleicht” haben. “Das schaffe ich nie!” – “… vielleicht aber doch.”
Je seltener Sie schlecht über sich denken, desto besser werden Sie sich fühlen. Die Selbstbotschaften haben aber viel mit unserer Geschichte und unserer Persönlichkeit zu tun. Bringen Sie deshalb Geduld mit, und seien Sie behutsam mit sich.