Unter dem Leitsatz “Agrarpolitik geht alle an”, hat Eduard Hartmann seine erste Pressekonferenz als Minister gestellt. Selbst 50 Jahre nach seinem Tode hat sein Motto tiefe Spuren in der Agrargeschichte hinterlassen, die heute noch in die Zukunft weisen.
Bedeutender Reformer der Nachkriegsgeschichte
Am Grabe in Laxenburg fanden sich zu Allerheiligen Bürgermeister Robert Dienst, Peter Hartmann, Obfrau des BB-Hauptbezirks Mödling Karin Feichtinger und BB-Obmann Michael Berl zu einer würdigen Feier zusammen, um Eduard Hartmann ein ehrendes Gedenken zu bewahren. Eduard Hartmann, 1904 als Sohn des späteren Güterdirektors Eduard Hartmann in Laxenburg geboren, hat für Österreichs Land- und Forstwirtschaft eine Reihe pionierhafter Weichenstellungen getroffen, die bis heute nachwirken. Bereits nach seinem Studium an der Universität für Bodenkultur im Jahr 1927, engagierte er sich in der landwirtschaftlichen Interessenvertretung und im Genossenschaftswesen. Früh entwickelte er eine rege Beratungstätigkeit und verfasste zahlreiche Fach-Publikationen. Noch ehe der Krieg zu Ende war, hat er mit dem ehemaligen Studienfreund Leopold Figl und anderen Gegnern des Nazi-Regimes, im April 1945 den Bauernbund und die Landwirtschaftskammer wiedererrichtet.
In Nachfolge von Leopold Figl war Hartmann ab 1946 bis zu seinem plötzlichen Tod Direktor des NÖ Bauernbunds. 1949 zog Hartmann in den Nationalrat ein. 1959 bis 1964 war er Landwirtschaftsminister in den Regierungen von Julius Raab und Alfons Gorbach. Danach war er Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbands. Auf diese Zeit zurück gehen das heute noch gültige Landwirtschaftsgesetz, die seither jährlich erstellten Grünen Berichte sowie der Beschluss des Berghöfekatasters. Nach dem Tod von Leopold Figl wurde Eduard Hartmann am 16. Juni 1965 einstimmig zum Landeshauptmann von Niederösterreich gewählt. Leider konnte er seine leidenschaftliche Arbeit für NÖ nur 16 Monate einbringen. Eduard Hartmann war ein großartiger Mensch, ein aufrechter Österreicher und weitsichtiger Politiker, womit er gerade auch dem Bauernstand den größten Dienst erwies.