Die LGV-Frischgemüse erwartet in ihrem Jubiläumsjahr einen etwas geringeren Umsatz von 65 Mio. Euro (-1,5 %) bei einer mengenmäßig größeren Ernte (+ 1 %). Grund dafür ist eine leicht gesunkene Nachfrage durch den kälteren und nässeren Sommer 2016. Trotz des verregneten Frühsommers erwiesen sich die Gemüsespezialitäten als konstante Erfolgsprodukte. Möglich machte diese Entwicklung die jahrzehntelange Zusammenarbeit der Gärtnerinnen und Gärtner unter dem Dach der Genossenschaft, zeigten sich die Vorstände der LGV-Frischgemüse Michael Wehofer und Florian Bell bei der heutigen Pressekonferenz in Wien überzeugt.
Gute Mengenentwicklung, aber weniger Konsum durch Schlechtwetter
Durchschnittlich je 15 Niederschlagstage gab es in den Monaten Mai, Juni und Juli. Der Mai war zusätzlich von zu niedrigen Temperaturen geprägt. Je schlechter das Wetter im Frühsommer, desto weniger wird gegrillt und desto geringer ist die Lust der heimischen Konsumenten auf Frischgemüse. Als Konsequenz musste heuer deutlich mehr exportiert werden als in den Jahren zuvor. Mit einer Steigerung von 50,8 % ist die Saison 2016 eine der exportstärksten in der Geschichte der LGV-Frischgemüse.
Gemüsespezialitäten: Erfolg durch Qualität
Besonders erfolgreich seien nach wie vor die Gemüsespezialitäten: Während die verkaufte Menge bei Paradeiserspezialitäten durch ein österreichweites Überangebot leicht zurückging, legten Mini Gurken um rund 21 % und Melanzani um rund 23 % zu. “Die LGV-Gärtner probieren seit Jahrzehnten jede Saison neue, individuelle Gemüsesorten. Die von Generation zu Generation und von Betrieb zu Betrieb weitergegebenen Erfahrungen der Gärtnerfamilien ermöglichen dieses vielfältige und qualitativ hochwertige Gemüsesortiment”, erklärte Wehofer.
Vielfalt, Innovation und Nachhaltigkeit als Leitmotive
“Vielfalt und Innovation sind bei der LGV-Frischgemüse deshalb so stark ausgeprägt, weil die Gärtnerfamilien die dafür nötige Expertise und Flexibilität gewährleisten”, beschrieb Wehofer die Stärken der kleinstrukturierten Landwirtschaft und betonte: “Der Zusammenschluss der Betriebe unter dem Dach der Genossenschaft ist die Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung.”
Die Gärtner der LGV-Frischgemüse zählen zu den heimischen Pionieren im Einsatz von Nützlingen zum Schutz der Pflanzen. Rund 25 verschiedene Nützlingsarten finden sich mittlerweile in den Gärtnereien: von staubkorngroßen Organismen bis hin zu Hummeln, die für die Bestäubung der Blüten sorgen. “Nachhaltigkeit ist heutzutage in aller Munde. Unsere Gärtnerfamilien gehen seit Generationen mit den Ressourcen, die sie zur Verfügung haben, bewusst und verantwortungsvoll um”, fasste Bell die vergangenen 70 Jahre Genossenschaft zusammen.
Seit drei Jahren beteiligt sich die LGV-Frischgemüse auch aktiv an der Gewinnung von nachhaltiger Energie. In Zusammenarbeit mit Wien Energie wurde ein Bürger-Solarkraftwerk errichtet, das Sonnenenergie ins Netz einspeist. “Tröpfchenbewässerung, viel Handarbeit und der untrügliche grüne Daumen der Gärtner sorgen dafür, dass das Gemüse ideal gedeiht und die Umwelt geschont wird”, so die LGV-Vorstände.