Offen & zeitgemäß: 60 Jahre NÖ Volkskultur

Am 30. September wurden 60 Jahre Volkskultur Niederösterreich – der Weg vom Nimbus des Unverbindlichen, der Verniedlichung zu einer ernstzunehmenden Position in der Kultur- und Gesellschaftspolitik – im Sitzungssaal des NÖ Landtags gebührend gefeiert. Rund 300 Gäste verbreiteten in den schönsten Dirndln und Trachtenanzügen, Herren in schmucken Hammerherrntrachten und Damen mit kunstvoll bestickten Gold- oder Perlhauben ein buntes Bild der kulturellen Vielfalt Niederösterreichs.

Gegründet im Jahr 1956 mit 21 Mitgliedsvereinen

Am 9. September 1956 wurde der “Landesverband der Trachten- und Heimatvereine Niederösterreichs” gegründet, mit 21 Mitgliedsvereinen. Heute zählt der Verband 1350 volkskulturelle Vereine und die Volkskultur Niederösterreich entwickelte sich in den vergangenen sechs Jahrzehnten zu einer der bedeutendsten Kulturorganisationen im Land. “Seit nunmehr 60 Jahren übernimmt die Volkskultur NÖ eine verantwortungsvolle Aufgabe in der Förderung der regionalen Kultur und im Aufbau eines niederösterreichischen Landesbewusstseins. Zugleich steht sie auch für Weltoffenheit und bildet mit ihren vielfältigen Angeboten eine Plattform für ein breites Kulturverständnis, das den Blick über die Grenzen zulässt und einen kulturellen Austausch ermöglicht.

Für Bauernbunddirektorin Claudia Tanner - am Foto mit GF Dorli Draxler und Toni Mörwald - stiftet die NÖ Volkskultur Identität: in Dörfern und Gemeinden genauso wie im ganzen Land. ©NÖ VOLKSKULTUR/HELMUT LACKINGER
Für Bauernbunddirektorin Claudia Tanner – am Foto mit GF Dorli Draxler und Toni Mörwald – stiftet die NÖ Volkskultur Identität: in Dörfern und Gemeinden genauso wie im ganzen Land. ©NÖ VOLKSKULTUR/HELMUT LACKINGER
Ein großes Dankeschön gebührt allen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten für die Volkskultur Niederösterreich eingebracht und engagiert haben”, so Landeshauptmann Erwin Pröll. Die jahrzehntelange intensive Aufbauarbeit führte dazu, dass Volkskultur in Niederösterreich als Basis jeden kulturellen Schaffens anerkannt ist. Es gelang, die Volkskultur mit einem offenen, zeitgemäßen und frischen Image zu versehen und sich den Heraus- und Anforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen. “Dabei ist der respektvolle Umgang mit unserer überlieferten Kultur aber auch der kritische Blick auf die eigene Geschichte eine verantwortungsvolle Aufgabe. Eine innovative Volkskultur hat auch in unserer schnelllebigen und oftmals kalten Zeit immense Bedeutung, denn sie bietet jene tiefe Verwurzelung, die Sicherheit, Orientierung und Halt gibt”, so Dorothea Draxler, Geschäftsführerin Volkskultur Niederösterreich und Edgar Niemeczek, Geschäftsführer Kultur.Region.Niederösterreich. 

Als Teilbetrieb der Kultur.Region.Niederösterreich wirkt die Volkskultur Niederösterreich heute an mehreren Standorten: Der Brandlhof in Radlbrunn ist ein Ort für regionale Kulturvermittlung und Handwerk; das Haus der Regionen in Krems-Stein steht für europäische Kultur und exquisite Manufakturware und das Niederösterreichische Volksliedarchiv in St. Pölten ist die wissenschaftliche Forschungs- und Dokumentationsstelle. Die vielen Facetten der Volkskultur sprechen in Niederösterreich potentiell 150.000 Menschen an. Niederösterreichs reiche Kulturlandschaft ist nicht zuletzt dem unermüdlichen Eifer vieler ehrenamtlich tätiger Menschen zu verdanken. Sie machen die Seele der Volkskultur in NÖ aus: Das Engagement dieser Menschen bildet ein unverzichtbares Bindeglied zu Institutionen wie der Volkskultur Niederösterreich.

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