Ausbildung stärken -Schulreform vorgestellt

Landesrätin Barbara Schwarz präsentierte vergangene Woche die Pläne zur Neuordnung des berufsbildenden Landesschulwesens in Niederösterreich: “Die Kinder und Jugendlichen in diesem Land sind unsere Zukunft. Zentrales Ziel muss es sein, unseren Kindern und Jugendlichen eine Schulbildung zu ermöglichen, die sich einerseits an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen richtet, andererseits auch die sich stetig ändernde Arbeitswelt berücksichtigt.”

Aus mehreren Schulen werden Kompetenzzentren

LR Barbara Schwarz hat vergangene Woche das Konzept für die LFS in NÖ vorgestellt. ©NLK
LR Barbara Schwarz hat vergangene Woche das Konzept für die LFS in NÖ vorgestellt. ©NLK
Die Ziele dieser Reform wurden von Bildungslandesrätin Barbara Schwarz klar genannt: Moderne Didaktik, ein modularer Aufbau der Ausbildung, Anrechenbarkeit bereits absolvierter beruflicher Qualifikationen und stärkerer Praxisbezug sollen mit dem speziellen Fokus auf zukünftige Betriebsführerinnen und Betriebsführer im Schulkonzept ausgebaut werden. Beginnend mit einer “zukunftsfiten” Gestaltung der Lehrpläne, solle künftig der Zugang zur Meisterausbildung und Matura ermöglicht werden. Zusätzlich dazu sollen einzelne Fachbereiche als abgeschlossenes Teilgebiet absolviert werden können. So könnte von den angehenden Betriebsführern der Lehrplan individuell auf ihre Höfe und persönlichen Interessen angepasst werden. 

LK-Präsident Hermann Schultes sagte  Unterstützung bei der Umsetzung zu. ©LK-NÖ/Eva Lechner
LK-Präsident Hermann Schultes sagte Unterstützung bei der Umsetzung zu. ©LK-NÖ/Eva Lechner
“Unsere Schulstandorte im berufsbildenden Landesschulwesen müssen konkurrenzfähig gemacht werden. Dazu werden Kompetenzzentren gebildet und Standorte zusammengeführt”, betonte Schwarz. “Die LK-NÖ wird einen aktiven Beitrag bei der Umsetzung der angekündigten Maßnahmen in Hinblick auf eine zukunftsorientierte Ausbildung in der Land- und Forstwirtschaft für zukünftige Betriebsführerinnen und Betriebsführer leisten”, meldete sich LK-Präsident Hermann Schultes zur Reform zu Wort. Besonders wichtig für die Landwirtschaftskammer sei, dass auch jene, die sich im zweiten Bildungsweg für die land- und forstwirtschaftliche Ausbildung entschieden haben von den Neuerungen profitieren würden. Eine Anrechnung bereits absolvierter beruflicher Qualifikationen sei ein wichtiger weiterer Schritt. 

“Wir legen besonderen Wert darauf, dass im Rahmen dieser Bildungsreform der exponierte Schulstandort Gaming für nachgefragte Ausbildungswege der Jugend im ländlichen Raum erhalten bleibt”, so Hermann Schultes. Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich erwarte weiters, dass die zugesagten Maßnahmen rasch in entsprechenden Arbeitsgruppen konkretisiert und in gut geplanten Anpassungsschritten umgesetzt werden. “Das Land Niederösterreich setzt die entsprechenden Schritte für eine Verbesserung der Ausbildung im ländlichen Raum und erkennt damit die Zeichen der Zeit. Bei der Erarbeitung dieser Maßnahmen werden wir gerne unsere Erfahrungen und das Expertenwissen unserer Landwirte einbringen”, erklärte Schultes und wies darauf hin, dass vor allem die Einbindung der Fähigkeiten für die Bereiche Alltagsökonomie, Verarbeitung, Vermarktung, Ernährung und Kommunikation in den Lehrplänen aller niederösterreichischen land- und forstwirtschaftlichen Fachschulen zu verankern sind.



Schulreform

Folgende Kompetenzzentren sind geplant: 
Unterleiten wird in Hohenlehen aufgenommen, Ottenschlag in Zwettl. Poysdorf wird in Mistelbach integriert und der Standort Tulln findet seinen Platz in Obersiebenbrunn. Der Standort Sooß wird mit Pyhra zusammengeführt. Gaming wird als Schulstandort erhalten bleiben, soll jedoch eine neue Aufgabe erhalten.

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