Die Märkte bleiben zerrissen zwischen einem weltweiten Überangebot und Rekordernten bei Weizen, Mais und Sojabohnen und Ertragsausfällen und Qualitätssorgen vor allem bei Weizen in der EU. Die Weizennotierungen an der Pariser Euronext bewegten sich zuletzt in einem begrenzten Auf und Ab seitwärts.
Der Euronext-Weizen notiert ganz ungewöhnlich etwa 27 Euro pro t höher als in der globalen Leitbörse in Chicago. Russland bietet seinen Weizen aus der diesjährigen Rekordernte im Export allerdings um rund 18 Euro pro t unter den Euronext-Notierungen an. Damit verlieren die Preise an der Euronext an Bedeutung für die Preisabsicherung an den Kassamärkten wie in Österreich.
Für den heimischen Markt ist dies von Bedeutung, weil die Russen mit ihren Preisen die Latte am italienischen Exportmarkt legen, von wo auch die Nachfrage nach österreichischer Ware herrscht. Den heimischen Anbietern bleibt damit die Hoffnung auf ihren Qualitätsbonus. Denn angesichts der hohen Erträge fallen die Proteingehalte des russischen Weizens auch entsprechend niedriger aus.
Premiumweizen gab vorigen Mittwoch an der Wiener Produktenbörse etwas nach, während sich Mahlweizen leicht befestigte. Die Preisbänder bleiben weiterhin sehr breit. Eine Rolle für die begrenzten Preisaussichten spielt auch, dass wegen Lagerraumdrucks doch immer wieder Ware ex Ernte auf den von Preiskampf bestimmten Markt geworfen werden muss.
Bonus für heimischen Roggen
Um zehn Euro pro t konnte sich inländischer Durum befestigen, auch zog Futtermais aus der Ernte 2015 an. Ein leichtes Plus erzielte auch heimischer Mahlroggen. Er verzeichnet mit 150 Euro pro t ab Station einen deutlichen “Österreich-Bonus” gegenüber Importroggen aus der EU, der inklusive Transport nach Niederösterreich um sechs Euro pro t niedriger notiert.
Christian Posekany, AIZ