Die Details und vertiefenden Daten lieferte, wie jedes Jahr, der Grüne Bericht. Geprägt war das Jahr 2015 von Preisverfall in der Tierproduktion und von Wetterkapriolen. Hagel und Waldbrände setzten den Landwirten zu. Demnach sind die Einkommen in der Kärntner Land- und Forstwirtschaft im Jahr 2015 im Vergleich zu 2014 im Schnitt um 25 Prozent (%) gesunken, also durchschnittlich von 20.400 Euro im Jahr auf 15.200 Euro pro Betrieb im Jahr. “Für die Betriebe eine dramatische Entwicklung. Denn wie schon im Vorjahr befürchtet, haben die Preisentwicklungen bei Milch und Schweinen massive Spuren hinterlassen”, sagte Benger. Zehn Prozent weniger Einkommen bewirkt alleine der Preisverfall bei Milch und Schweinen. Einen großen Teil zum durchschnittlichen Einkommensminus von 25 % trug 2015 die Forstwirtschaft bei. 15 % macht der Einkommensverlust aus diesem Bereich aus. Benger: “Auf die wegen Großkalamitäten forstintensiven Jahre folgte 2015 ein Jahr mit geringerem Holzeinschlag, das war zu erwarten.” Nichtsdestotrotz sei Holz laut Benger der Rohstoff der Zukunft. Um 23 % sank der Holzeinschlag, die Preise für Holz waren jedoch nur leicht rückläufig. Der Aufwand für die Betriebe ist jedoch laut erster Analyse gleich geblieben. Rund 57.000 Euro werden pro Betrieb in Kärnten für Futtermittel, Energie, Düngemittel oder Fremdpersonal aufgewendet. Höhere Erträge erwirtschafteten die Kärntner Bauern bei Mais und Soja. Diese erwirkten ein Einkommensplus von acht Prozent. “Das Fazit, ein Minus von 25 %, ist bedenklich für unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft. Deshalb haben wir unter anderem das Milchpaket geschnürt – 500.000 Euro vonseiten des Landes”, weist Benger hin. Erfreulich sei, trotz Einkommensverlusten, die Investitionstätigkeit der Kärntner Bauern. 2015 haben die Kärntner Landwirte mehr als 174 Mio. Euro in Gebäude und Maschinen, weitere rund 34 Mio. Euro in Grund und Boden investiert. “Das sind die Maßnahmen, Investitionen und Innovationen, die unsere Landwirtschaft nachhaltig absichern, die Betriebe, die Standorte, die flächendeckende Bewirtschaftung und den Wirtschaftskreislauf. Die Landwirtschaft hat damit einen Einfluss auf unsere gesamte Gesellschaft im ländlichen Raum”, sagte Benger. Die öffentlichen Mittel haben sich von 167 Mio. Euro (EU, Bund und Land) im Jahr 2014 auf 159 Mio. Euro reduziert. “Diese Zahlen belegen trotz Einkommensverlusten die Kraft der heimischen Landwirte und deren Leistungsbereitschaft sowie das flexible Agieren: Ein Viertel weniger Einkommen, gleichbleibender Aufwand, weniger Förderungen und trotzdem steigende Investitionen. Und das nun schon über Jahre. Das ist mit einem geregelten monatlichen Angestellten-Einkommen nicht vergleichbar”, weist Benger hin.
LR Benger: Einkommen um 25 Prozent gesunken
Kärntens Landesrat Christian Benger gab kürzlich die Daten zur Kärntner Landwirtschaft bekannt.
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