Pramoleum kritisiert “Goldgräberstimmung”
Pramoleum produziert mit über 130 Vertragslandwirten im heurigen Jahr auf etwa 750 Hektar konventionellen Kürbis und auf 20 Hektar biologischen Kürbis. Die notwendige Infrastruktur von der Saatmaschine über die Waschung und Trocknung bis hin zur Lagerung hat Pramoleum in Oberösterreich geschaffen, um eine “möglichst rasche Verarbeitung zu gewährleisten”, sagt Selker.
Mit seinen Bauern hat Pramoleum fixe Abnahmen und Preise vereinbart. Und auch die Vermarktungspartner der im heurigen Jahr zu erntenden Kürbiskerne stehen bereits fest. “Damit gelangt keine freie Ware auf den Markt”, betont Selker. Er befürchtet, dass “freie Ware” – also nicht verkaufte – von anderen Produzenten bzw. Genossenschaften im Herbst auf den Markt gelangt und den Preis drückt. “Auch Ware, die bei einem Agrarproduktehändler auf Lager liegt, ist nicht verkauft im Sinne des Marktgeschehens und trägt nicht zur Marktstabilisierung teil”, so Selker. Zusätzlich käme noch hinzu, dass chinesische Ware mit Dumpingpreisen am europäischen Markt angeboten würde.
Entwicklung ungewiss
“Zu euphorisch sollte man nicht sein”, sagt Martin Bäck. Der heurige Preis von etwa 3,70 Euro pro Kilogramm fertiger Kürbiskerne werde längerfristig nicht haltbar sein. Seine Empfehlung lautet, keinen Anbau ohne Vertrag durchzuführen. Bäck schätzt, dass in Oberösterreich der Großteil mit Verträgen “abgesichert” ist, in der Steiermark ist das beispielsweise nicht der Fall. Die heurige Ernte wird jedenfalls ein erster Richtwert sein, wo sich der Ölkürbisanbau hinentwickelt. Bis dahin beschäftigt auch ein anderes Thema die Kürbisbauern. Sie wollen für ihre Produkte das AMA-Gütesiegel erwerben, blockiert wird das momentan durch eine steirische Interessensgruppe. Minister Andrä Rupprechter hat bei einem Besuch bei Pramoleum angekündigt, sich darum rasch anzunehmen.