Vor allem in Ostösterreich hat sich im Vorjahr eine breite Front, auf gesellschaftlicher und politischer Ebene, zugunsten von vereinsfreundlicheren Regelungen in Österreich aufgebaut. Als Gegenreaktion auf eine Anzeigenwelle gegen Vereinsfeste und die zunehmenden Belastungen gegenüber ehrenamtlichen Funktionären formierte sich im vergangenen Jahr die Initiative “Rettet die Vereinsfeste” (RDV). Gemeinsam mit anderen politischen und gesellschaftlichen Bundesverbände- und Vereinevertretern, unter anderem der Österreichischen Jungbauernschaft, wird deshalb die Bundesregierung aufgefordert vereinsfreundlichere Regelungen zu schaffen. “Die Zukunft des Ehrenamtes steht auf dem Spiel. Österreich droht ein gesellschaftlicher Super-Gau. Ehrenamtliche sind zurzeit erheblichen Belastungen ausgesetzt, wodurch der Fortbestand des aktiven Vereinslebens akut gefährdet ist. Die praxisferne Politik der Bundesregierung gegenüber den zahlreichen Vereinsfunktionären ist verantwortungslos und beschädigt den gesamten ländlichen Raum. Deren Gleichstellung mit Berufstätigen kommt der Abschaffung des Ehrenamtes gleich. Immer mehr, vor allem junge Menschen, verlieren aufgrund der zunehmenden Belastungen und der vorherrschenden Rechtsunsicherheit die Lust unentgeltlich Verantwortung in unserer Gesellschaft zu übernehmen”, so der Tenor von Sascha Krikler, Initiator der Bürgerinitiative “Rettet die Vereinsfeste” und Jungbauern-Generalsekretär David Süß.
Gesellschaftlicher und politischer Schulterschluss von 15 verschiedenen Verbänden und Vereinen
Die Jungbauernschaft als Vertretung von 45.000 Mitgliedern unterstützt diese Initiative voll und ganz: “Im ländlichen Raum entsteht momentan ein enormer gesellschaftlicher Schaden steht, wir brauchen daher dringend vereinsfreundlichere Regelungen”, hielt Süß fest. Er erklärte: “Das Vereinswesen gehört für Jugendliche im ländlichen Raum genauso dazu wie ein attraktiver Arbeitsplatz und eine günstige Wohnung. Ein Verein ist oftmals ein letzter Grund, dass die Jugendlichen ihren Heimatort nicht verlassen.”
Vereine sind die Schule für das spätere Leben
Die Jungbauernschaft hat in Kooperation mit der genannten Bürgerinitiative einen Forderungskatalog erarbeitet, der auf der Homepage www.jungbauern.at abrufbar ist. “Das Ehrenamt muss unbedingt noch stärker unterstützt werden, schließlich ist der Verein die Schule für das spätere Leben. Obleute erlernen die Fähigkeit, Teams zu führen und zu leiten. Kassiere sind in ihrer Tätigkeit sozusagen Finanzmanager, Organisationsreferenten werden zu Projektmanagern”, strich Süß die Vorteile des Ehrenamts hervor.