Auf die besondere Bewirtschaftungssituation der Bergbauern wies der Salzburger ÖVP-Abgeordnete Franz Eßl bei einer Aussprache mit EU-Agrarkommissar Phil Hogan hin. “Gerade durch die Bewirtschaftung von Steilflächen stehen die Salzburger Bergbauern vor großen Herausforderungen. Mit der Aus-gleichszulage können zwar Härten abgefedert werden, dennoch braucht es Maßnahmen, um vor allem die zum Teil dramatische Marktlage bei den Milchbauern abzufedern”, erkundigte sich Eßl beim EU-Agrarkommissar über geplante Maßnahmen, um die Preissituation zu verbessern. “Für Viehaltende Betriebe und Milchproduzenten ist die momentane Marktsituation nicht erfreulich. Sie brauchen daher genauso die Unterstützung der Europäischen Union wie die Bergbauernbetriebe”, so Eßl.
Phil Hogan, der anlässlich seines ersten Wien-Besuches auch das Parlament besuchte, verwies auf das von ihm veranlasste Hilfspaket von 720 Millionen Euro und der Unterstützung für die Private Lagerhaltung. Als weiteren Schwerpunkte nannte Hogan die Erschließung neuer Absatzmärkte, um den Agrarexport in Drittländer zu verstärken. Für Hogan sei es darüber hinaus wichtig, das die Bauern Flexibilität bei der Produktion beweisen müssten. Dem ÖVP-Abgeordneten Eßl hingegen geht es darum, “unsere nachhaltigen und qualitativ hochwertigen bäuerlichen Produkte nicht nur den heimischen Konsumenten anzubieten sondern uns auch am internationalen Markt zu positionieren.”
Mehr Praxisbezug bei der Almflächenfeststellung
“Immer noch kommt es zu ärgerlichen Situationen bei der Almflächenfeststellung”, berichtet Eßl von Gesprächen mit Bäuerinnen und Bauern. Bei der Aussprache mit Phil Hogan erneuerte der ÖVP-Abgeordnete daher seine Forderung nach einem praxis-tauglichen, objektiven und nachvollziehbaren System bei der Almfutterflächenermittlung. Dabei stellte der EU-Agrarkommissar in Aussicht, dass die Sanktionen für abweichende Flächenangaben ab heuer abgemildert werden. Für überzählige Flächen wird nun ein 1,5-facher Strafsatz festgesetzt. Für Abweichungen unter zehn Prozent vermindern sich die Abzüge noch einmal um die Hälfte, wenn es sich um einen erstmaligen Verstoß handelt. “Das ist ein weiterer Schritt, unbeabsichtigte Fehler nicht so hart zu bestrafen”, so Eßl.
Zudem informierte Hogan den ÖVP-Abgeordneten über weitere Vereinfachungen bei der Gemeinsamen Agrarpolitik. Die Zahl der Verordnungen soll von 200 auf höchstens 50 reduziert werden. Außerdem soll der Zugang der Bäuerinnen und Bauern zu den Förderungen erleichtert werden. Reduzieren will die EU-Kommission auch die Anzahl der Kontrollen.