EU-weit wird von überdurchschnittlich hohen Schlachtzahlen und Schlachtgewichten berichtet. Drittlandexporte kommen nach dem Jahreswechsel erst allmählich in Schwung.
Weiteren Preisdruck hat jedoch die in der abgelaufenen Woche gestartete Private Lagerhaltung (PLH) aus dem Markt genommen. Binnen weniger Tage wurden ca. 50.000 Tonnen in Brüssel beantragt. Demnach ist die neu geregelte Einfrieraktion deutlich attraktiver als im Vorjahr, wo trotz wochenlanger Laufzeit lediglich ca. 60.000 Tonnen geordert wurden. Das groöe Interesse deutscher Fleischunternehmen an der PLH hat insbesondere im Norden Deutschlands zusätzliche Nachfrage gebracht und eine weitere Preiserhöhung um drei Cent ermöglicht.
Schlachtgewichte auf historischem Spitzenwert
In Österreich gelang es in der ersten vollen Arbeitswoche, Überhänge zu reduzieren. Jedoch sind Angebot und Nachfrage weiterhin nicht im Gleichgewicht – die Schlachtgewichte befinden sich mit durchschnittlich 100 kg auf einem historischen Spitzenwert. Auch wenn mit 600 Tonnen Antragsvolumen zum Start der PLH das Interesse heimischer Fleischunternehmen im internationalen Vergleich eher unterdurchschnittlich ist, sind positive Nachfrageeffekte spürbar. Vor diesem Hintergrund konnte auch die österreichische Schweinebörse ein Plus von zwei Cent fixieren.
Tendenz: Europaweit wird von hohen bis sehr hohen Mastleistungen berichtet. Auch in nächster Zeit wird mit einer guten Versorgungslage zu rechnen sein.
Schweinepreise (Marktbericht vom 14. Jän. 2016)
• Mastschweine-Notierungspreis:
1,25 Euro (+0,02), Berechnungsbasis: 1,15 Euro
• Zuchten-Notierungspreis:
1,01 Euro (=), Berechnungsbasis: 0,91 Euro
Dr. Johann Schlederer, Österreichische Schweinebörse