Die öffentliche Hand investiert 2022 insgesamt 82,5 Millionen Euro in den Schutz vor Naturgefahren. Im Vergleich zu 2021 ist das ein Plus von 3,5 Prozent. Für Maßnahmen bei Wildbächen sind rund 29,2 Millionen Euro budgetiert, für Maßnahmen des Wasserbaus 22,1 Millionen Euro. In die Erhaltung des Schutzwaldes fließen 16,4 Millionen Euro. Auf den Lawinenschutz entfallen 9,2 Millionen Euro und auf den Erosions- und Steinschlagschutz 5,6 Millionen Euro. Die Mittel stammen vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, dem Land Tirol und den beteiligten Gemeinden.
„Bund, Land und Gemeinden ziehen an einem Strang. Auch heuer stehen wieder ausreichend Mittel für den Schutz der Bevölkerung und des Lebens- und Wirtschaftsraums zur Verfügung. Wo immer es möglich ist, geben wir natürlichen Schutzmaßnahmen wie dem Wald oder auch Flussaufweitungen den Vorzug gegenüber technischen Schutzbauten“, erklärt LHStv. Josef Geisler.
Pflege statt Verwahrlosung
Mit 20 Millionen Euro fließt ein Viertel des Gesamtbudget in die Wiederaufforstung und Schutzwalderhaltung. Den vonseiten der EU geäußerten Bestrebungen, Wälder im Zuge der EU-Forststrategie außer Nutzung zu stellen, steht Bauernbundobmann LHStv. Geisler kritisch gegenüber. „Wälder außer Nutzung zu stellen, ist gerade in einem Land wie Tirol mit einem Schutzwaldanteil von fast 70 Prozent nicht nur für die Sicherheit, sondern auch für den Klimawandel kontraproduktiv.“
Prävention immer wichtiger
Die Anpassung an den Klimawandel ist auch für die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) ein wichtiges Handlungsfeld. „In der Strategie 2025 der WLV wurde klar dargelegt, dass der Schutzwald weiter gestärkt werden soll. Allein im Vorjahr flossen tirolweit mehr als vier Millionen Euro oder 8,4 Prozent der Gesamtausgaben in sogenannte flächenwirtschaftliche Projekte. Auch im Jahresarbeitsprogramm 2022 sind rund 3,8 Millionen Euro für diesen Bereich reserviert“, erläutert DI Gebhard Walter, Leiter der Sektion Tirol der WLV. Der engen Kooperation mit der Landesforstdirektion komme in diesem Bereich große Bedeutung zu.
Der Tiroler Forstdienst konzentriert sich auch 2022 auf die wichtigen Schutzwälder. „In Zusammenarbeit mit der Wildbach- und Lawinenverbauung wird die Schutzwirkung von 125.000 Hektar Wald qualitativ verbessert“, berichtet Landesforstdirektor DI Josef Fuchs. Ein Schwerpunkt ist die Aufforstung bzw. die Wiederbewaldung von Flächen, die durch Stürme bzw. enormen Schneebruch geschädigt wurden. Mehr als 34 Prozent der Mittel (5,6 Millionen Euro), die für die Schutzwalderhaltung bestimmt sind, gehen nach Osttirol. „Gerade unter dem Aspekt des Klimawandels sind solche Investitionen eine wichtige Vorsorge für die Sicherheit im Land“, so DI Fuchs.
Die Bundeswasserbauverwaltung wird 2022 rund 65 Projekte für den Hochwasserschutz sowie die Behebung von Schäden und als Sofortmaßnahmen umsetzen, so DI Markus Federspiel, Vorstand der Abteilung Wasserwirtschaft.
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- Naturgefahrenschutz: WLV/Die Fotografen
- Verbauung Naturgefahrenschutz: WLV