Unwetter, Sturmschäden, heftige Schneefälle und nicht zuletzt auch Brände haben Oberösterreichs Feuerwehren im Jahr 2023 gefordert. Knapp 60.000 Einsätze und damit um über 10.000 mehr als im Jahr davor wurden gezählt. Insgesamt haben die Mitglieder 7,5 Millionen freiwillige und ehrenamtliche Stunden um 1,23 Millionen mehr als 2022 im Dienste der Feuerwehr geleistet und damit der gesamten Gesellschaft gedient.
Alarmierungen wegen Unwetter verdreifacht
Konkret waren 15.570 Brandeinsätze und 44.181 technische Einsätze zu bewerkstelligen, die „Rettungsbilanz“ weist 2892 Personen und 3802 Tiere auf. Knapp 17.500 Alarmierungen gab es im Vorjahr über die Landeswarnzentrale, ein Rekordwert, wobei die mehr als 4300 Alarmierungen aufgrund von Unwettern eine Verdreifachung gegenüber dem Jahr 2022 darstellen und auch jene wegen technischer Einsätze merklich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre liegen. „In Einzelfällen zählen wir 500 Notrufe pro Stunde“, so Landes-Feuerwehrkommandant Robert Mayer.
„Die Leistungen und der Einsatz der Feuerwehr geschehen freiwillig und ehrenamtlich, das muss stets beachtet werden.“ robert mayer
„Das Jahr 2023 hat uns im Einsatzgeschehen gefordert, aber auch durch den Anstieg der Arbeitsstunden“, sagt Mayer. „Die Hilfeleistung, die aus diesen Aufwendungen hervorgeht, ist das, was die Oberösterreicher jeden Tag sehen können“, betont er. Mayer verweist darauf, dass sich einerseits die Komplexität der Einsätze verändere und daher ein erhöhter Bedarf an Aus- und Weiterbildung besteht, auf der anderen Seite aber auch bereits ein leichter Rückgang bei den Aktiven zu verzeichnen sei. Dadurch ergibt sich ein Zuwachs im Reservistenstand, dem die Über-65-jährigen Feuerwehrmitglieder angehören.
Besonders fordernd war der Dezember mit seinen Schnee- und Sturmereignissen. Als große Schneemas-sen das Land beherrschten, habe man gesehen, „wie schnell unser modernes Leben zum Stillstand kommt und wie rasch wir Dank Feuerwehr wieder in den Alltag zurück konnten“, betont Landeshauptmann Thomas Stelzer. Er betonte auch, dass es ein modernes und wirtschaftlich erfolgreiches Oberösterreich nur mit einem funktionierenden Feuerwehrsystem gebe. Die Kameraden würden Zeit und Mut investieren sowie Kompetenz und ständige Bereitschaft zeigen. „Das ist eine Grundeinstellung, solche Leute braucht das Land“, so Stelzer.
Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger verweist darauf, dass für die Bevölkerung nur knapp ein Zehntel der Feuerwehrarbeit „sichtbar“ sei, nämlich die Stunden im reinen Einsatzdienst. „Dahinter steckt aber viel mehr, dafür gebührt den Kameraden größter Dank, genauso wie ihren Angehörigen“, so Langer-Weninger, „denn die beste Technik hilft nicht, wenn wir nicht die Menschen haben, die bereit sind, in den Einsatz zu gehen.“