380.000 Mahlzeiten und keine wird verschwendet

In der Betriebsküche vom Landesdienstleistungszentrum wird alles verkocht und nichts verschwendet. Denn sollte doch etwas übrigbleiben, so wird das Essen an hilfsbedürftige Menschen gespendet.

Landeshauptmann Thomas Stelzer, Landesrätin Michaela Langer-Weninger und Erwin Hehenberger, Obmann der OÖ Tafel, bei der Essensausgabe.

Circa 1600 Mittagessen pro Tag und knapp 380.000 Mahlzeiten pro Jahr werden von der Küche im  Landesdienstleistungszentrum (LDZ) ausgegeben. Dafür werden
77 Tonnen Obst und Gemüse, sieben Tonnen Fleisch und 122.000 Stück Gebäck eingekauft. Das Erstaunliche dabei: Im Müll landet davon fast gar nichts. „Ein erfahrenes Küchenteam, genaue Portions- und Nachfragekalku­lation sowie die ganzheitliche Verarbeitung der wertvollen, regionalen Lebensmittel machen‘s möglich“, erklärt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger die Gründe dafür.

Schaden für Umwelt und Geldbörserl

Mit der Bewusstseinskampagne „Stop food waste – Start recycling now“ macht sie auf das gewichtige Problem der Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Knapp eine Million Tonnen Lebensmittel landen hierzulande pro Jahr im Müll. „Das ist mehr als die heimischen Obst- und Gemüsebauern im Jahr produzieren“, so Langer-Weninger, die diesen Irrsinn bekämpfen will. Denn Lebensmittelverschwendung kommt sowohl der Umwelt als auch dem Geldbörserl teuer zu stehen: „Ein durchschnittlicher Haushalt verliert dadurch jährlich bis zu 800 Euro. Zudem resultieren daraus zehn Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen.“

Beim Kampf gegen die Verschwendung nimmt die Landesküche im LDZ, die zu 68 Prozent regionale und davon 26 Prozent biologische Lebensmittel einkauft, eine Vorreiterrolle ein: „Bei uns wird genau kalkuliert und die Menüs aufeinander abgestimmt. Zudem werden die eingekauften Lebensmittel ganzheitlich – vom Kopf bis zum Schwanz – verarbeitet“, erklärt Küchenleiter Christian Hügelsberger.

Spende an karitative Einrichtungen

Und sollte doch einmal zu viel gekocht werden bzw. etwas übrig bleiben, so wird an karitative Einrichtungen gespendet. Wie kürzlich an die „OÖ Tafel“, eine private Sozialeinrichtung für Menschen, die mit bedarfsorientierter Mindestsicherung auskommen müssen. „Das Leben hat viele verschiedene Gesichter. Nicht jedes zeigt sich immer von seiner angenehmen Seite. Verschiedene Lebensumstände stellen Menschen oft vor Herausforderungen, die alleine nicht mehr zu meistern sind. In solchen Fällen helfen wir“, betont Obmann Erwin Hehenberger.

Es geht darum Solidarität zu zeigen und Regionalität zu leben.

Landeshauptmann Thomas Stelzer sieht darin auch einen Beitrag der Solidarität und Regionalität: „Damit helfen wir dort, wo Hilfe gebraucht wird, denn es liegt in unserer Verantwortung all jenen zu helfen, die Hilfe benötigen und sorgsam mit regionalen Lebensmittel umzugehen. Das gespendete Mittagessen aus unserer Landesküche erinnert die Menschen daran: dass auf Oberösterreich Verlass ist – auch in schwierigen Zeiten.“

Für Langer-Weninger ist es auch ein starkes Zeichen gegen die Lebensmittelverschwendung: „Jedes weggeworfene Lebensmittel bedeutet eine verpasste Chance, Bedürftigen zu helfen und unsere Umwelt zu schützen.“

- Bildquellen -

  • Stelzer, Langer-Weninger, Hehenberger: Land OÖ
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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