Seit damals ist sehr viel geschehen“, informierten Landeshauptmann Markus Wallner und Wasserlandesrat Christian Gantner bei einem gemeinsamen Pressegespräch: „Gemeinden, Städte und Wasserverbände haben gemeinsam mit Unterstützung von Land und Bund rund 670 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert.“ An der Bregenzerach wurden 56 Millionen Euro und an der Ill 64 Millionen Euro investiert. Ebenso wurden alle strategischen Maßnahmen des integralen Hochwasserschutzes konsequent weiterverfolgt. „Landesweit wurden im Durchschnitt jährlich 33,5 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert“, sagt Landeshauptmann Wallner.
Landesrat Gantner erinnert daran, dass sich in den letzten 20 Jahren neben zahlreichen kleinen lokalen Überflutungen aufgrund von Starkregen auch größere regionale Hochwasser ereigneten: im August 2006 im Rheintal, im Juli 2010 im Leiblachtal und Vorderwald, im Mai und Juni 2013 im Einzugsgebiet Dornbirnerach, Bregenzerach und Leiblach, im Juni 2016 am Rhein, im August 2022 im Rheintal und am Pfänderstock und im Juni 2024 an der Leiblach. Diese zeigten auch weitere Schwachstellen des Hochwasserschutzes und notwendige Maßnahmen auf. „Sie zeigten aber auch immer, dass bereits umgesetzte Maßnahmen sehr positiv gewirkt und noch größeren Schaden verhindert haben“, so Gantner.
Gantner: “Rund 670 Millionen Euro wurden in den Hochwasserschutz investiert.”
Auch im Jahr 2025 stehen wichtige Investitionen im gesamten Bereich der Wasserwirtschaft an. Die Gesamtsumme der Investitionen der Gemeinden und Städte in der Wasserversorgung, in der Abwasserentsorgung, im Schutzwasserbau und in der Wildbach- und Lawinenverbauung liegt bei 90 Millionen Euro. Davon trägt das Land rund 17,1 Millionen Euro.
Projekt RHESI steht vor der UVP-Einreichung
Das wichtigste Hochwasserschutzprojekt für das Land Vorarlberg ist das Projekt RHESI zum Ausbau des Alpenrheins, das von der Internationalen Rheinregulierung betrieben wird. Nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages und den erfolgreichen Abstimmungen in den Parlamenten in Österreich und der Schweiz wird die Ratifizierung im heurigen Jahr 2025 abgeschlossen. „Die Umsetzung des Projektes ist von sehr großer Bedeutung für die Bevölkerung und die Wirtschaft in Vorarlberg. Wir hoffen nun nach dem Abschluss des Staatsvertrages auf die rasche Einreichung zum UVP-Verfahren und dann auf eine rasche Genehmigung“, hält Landeshauptmann Wallner einmal mehr fest. Die UVP-Einreichung ist bis Ende des Jahres 2025 vorgesehen.
Gewässerökologie
Im Rahmen der Hochwasserschutzprojekte wurden auch Verbesserungen der Gewässerökologie umgesetzt. Zusätzlich wurden „reine“ Renaturierungsmaßnahmen mit dem Ziel der ökologischen Verbesserung des Gewässerlebensraumes umgesetzt. Diese unterstützen die Ziele des Hochwasserschutzes, da dem Gewässer mehr Raum zur Verfügung gestellt wird. Die Gesamtinvestitionen der letzten 20 Jahre in diese Renaturierungsmaßnahmen betragen rund 31 Millionen Euro, davon sind 9,5 Millionen Euro Landesmittel.
Integraler Hochwasserschutz
Absoluter Schutz vor Naturgefahren ist nicht möglich. Doch mit einem Zusammenspiel an aktiven und passiven Maßnahmen können die Risiken minimiert und die Qualität des Hochwasserschutzes insgesamt wesentlich verbessert werden. Diese werden in der Strategie des „integralen Hochwasserschutzes“ zusammengefasst, die vom Land in der Wasserwirtschaftsstrategie definiert ist. Die Maßnahmen reichen von der räumlichen Vorsorge über den Schutzwasserbau, Eigenvorsorge und Objektschutz bis hin zum Katastrophenschutz.
Nachhaltiger Schutzwasserbau
Im Bereich der Wasserwirtschaft wird seit dem Hochwasser 2005 konsequent an der Umsetzung dieser nachhaltigen Schutzstrategie gearbeitet. Dazu gehören eine konsequente Ausweisung von Gefahrenzonen und Risikobereichen, die Schaffung von mehr Raum für Flüsse und Bäche sowie ein moderner Hochwasserschutz.
Anpassung an den Klimawandel
Die Klimawandelanpassung ist ein wichtiges Thema der Wasserwirtschaftsstrategie des Landes. Aktuell wird vom Bund in Abstimmung mit den Ländern auch wieder die Grundlagenstudie zu den erwartbaren Auswirkungen aktualisiert. Es geht hier mitunter auch um die Auswirkungen von längeren Hitze- und Trockenperioden.
Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
Im Bereich der Wasserversorgung sind Investitionen von rund 20,5 Millionen Euro zu erwarten, davon betragen die Landesmittel 2,75 Millionen Euro. Für die Abwasserentsorgung sind Investitionen von rund 19,8 Millionen Euro vorgesehen, davon betragen die Landesmittel Euro 2,57 Millionen Euro. Alle Projekte der Wasserver- und Abwasserentsorgung werden auch aus Mitteln des Bundes gefördert.
- Bildquellen -
- Hochwasser: Matthias Nester/Land Vbg.