„Das ist in meiner Amtszeit das erste Mal, dass eine so große Anzahl an Tieren auf einmal vom Blitz getroffen wurde“, erklärte Landesveterinärdirektor Dr. Josef Schöchl. Er ist bereits seit über 25 Jahren im Amt. Zwar sterben immer wieder Tiere nach Blitzschlägen, dass so viele Tiere auf einmal starben, sei aber ungewöhnlich.
Nachdem die Almbauern, die Tiere gehörten zu zwei landwirtschaftlichen Betrieben, die Rinder seit Freitag nicht mehr gesehen hatten, machten sie sich auf die Suche und fanden die 16 Kadaver auf einem Geröllfeld im Gebiet der Gnadenalm in Untertauern. Amtstierärztin Judith Sichler von der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau bestätigte die Todesursache bei einem Lokalaugenschein am Mittwoch. Die Kadaver wurden mit dem Hubschrauber abtransportiert und zur Tierkörperverwertung gebracht. Wie hoch der Sachschaden und die Kosten des Abtransports sind und ob diese die Versicherung der Almbauern übernimmt, ist unklar. Die beiden Almbauern sind der BauernZeitung nicht bekannt. Der Abtransport von verendeten Nutztieren aus „entlegenen Gebieten“ ist jedenfalls im § 17 Abs. 2 der Tiermaterialienverordnung detailliert geregelt.
Im Land Salzburg gibt es laut Landesveterinärdirektion schon seit vielen Jahren eine Richtlinie, die die finanzielle Unterstützung für die Bergung von Tierkadavern aus unwegsamem Gelände regelt. Im Normalfall gewährt das Land Salzburg einen Zuschuss von 75 % der Bergekosten, maximal aber 800 Euro, der Rest ist vom Tierbesitzer als Selbstbehalt zu bezahlen. Die Bergung von Tierkadavern durch Hubschrauber ist kein Einzelfall, sondern erfolgt pro Jahr etwa in 40 Fällen, informiert Dr. Schöchl.
Einen ähnlichen Fall gab es übrigens 2016. Laut salzburg.orf.at wurden damals auf der Postalm bei Strobl 17 Rinder, die unter einem Baum Schutz vor einem Gewitter gesucht hatten, vom Blitz erschlagen. E.Z.
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- Salzburg: Belinda Zellhofer Land Salzburg