In Österreich erkranken rund 45.000 Menschen jedes Jahr an Krebs. „Für einige Krebsarten gibt es sehr effiziente und unkomplizierte Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennungsprogramme. Diese bringen bessere Heilungschancen, schonendere Behandlung oder gar ein Verhindern einer Krebserkrankung. Mit ‚Gemeinsam gegen Krebs.‘ erhalten alle SVS-Versicherten einen 100-Euro-Bonus, wenn sie eine der empfohlenen Krebsvorsorgeuntersuchungen absolvieren“, erklärt Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen.
Die Untersuchungen umfassen: Hautkrebsvorsorge, Prostatakrebsvorsorge, Gebärmutterhalskrebsvorsorge, Brustkrebsfrüherkennung und Darmkrebsvorsorge. Der Bonus gilt einmalig und ist steuerfrei. Die Untersuchung muss zwischen dem 1. Jänner 2025 und dem 31. Dezember 2025 stattfinden. Die Abrechnung erfolgt automatisch über die Abrechnung des Arztes im Quartalsrhythmus. Die Aktion gilt für alle, die bei der SVS krankenversichert sind und ihre mitversicherten Angehörigen.
„Wir haben für die Initiative ein Budget von 40 Millionen Euro vorgesehen und möchten das Ziel erreichen, die Krebsvorsorge-Untersuchungen um 30 Prozent in diesem Jahr zu erhöhen“, betont Lehner. „Jeder Mann und jede Frau kann entscheidend zur Vorsorge oder Früherkennung von Krebs beitragen: durch die Inanspruchnahme von Krebs-Früherkennungsuntersuchungen und durch einen gesunden Lebensstil. Studien zeigen, dass zirka 50 Prozent aller Krebstodesfälle in Europa vermeidbar wären – beispielsweise durch Nichtrauchen, regelmäßige Bewegung, Vermeidung von Übergewicht, vernünftigen Umgang mit Alkohol und Inanspruchnahme von Impfangeboten wie die HPV-Impfung“, sagt Paul Sevelda, Präsident der Österreichischen Krebshilfe.
Vorsorgeuntersuchungen ernst nehmen
Bei der Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung begutachtet der Hautarzt das Hautbild und insbesondere Veränderungen bestehender Muttermale und Leberflecken. Die Untersuchung ist schmerzfrei und dauert erfahrungsgemäß nur wenige Minuten. „Den meisten Menschen wird die Untersuchung in einem Abstand von drei Jahren empfohlen, Risikopatienten jährlich“, erläutert Eva Hilger, Chefärztin der SVS. Die Prostatakrebs-Vorsorge sollte regelmäßig ab dem 45. Lebensjahr stattfinden, bei erhöhtem Risiko ab dem 40. „Die Früherkennungsuntersuchung umfasst eine Blutabnahme zur PSA-Bestimmung und eine urologische körperliche Untersuchung durch den Urologen“, erklärt Hilger. Frauen ab 40 sollten alle zwei Jahre eine Mammografie zur Brustkrebsvorsorge vornehmen. „Für die Untersuchung werden Röntgenaufnahmen aus unterschiedlichen Richtungen gemacht und diese können durch eine Ultraschalluntersuchung ergänzt werden.
Für die Gesundheitsaktion 2025 wird sowohl die Mammographie als auch die Brust-Sonografie als Anspruchsvoraussetzung akzeptiert“, so die leitende Ärztin der SVS. Zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge wird beim Frauenarzt ein Krebsabstrich gemacht. Dieser sollte einmal jährlich im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung durchgeführt werden. „Der Darmkrebs zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen bei Männern und Frauen in Österreich. Je früher krankhafte Veränderungen im Darm erkannt werden, desto besser sind die Heilungschancen. Die Leitlinien der Darmkrebs-Vorsorge sehen eine Vorsorge-Koloskopie im Abstand von zehn Jahren für Frauen und Männer ab 45 vor. Für ein zuverlässiges Untersuchungsergebnis muss der Darm am Vortag durch Trinken einer speziellen Lösung gereinigt werden. Die Untersuchung selbst wird ambulant im Dämmerschlaf durchgeführt und dauert 20 bis 30 Minuten. Im Bedarfsfall werden Gewebeproben entnommen und Polypen vorsorglich entfernt“, so Hilger abschließend.
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- Krebsvorsorge: adobestock.com