Groß war das Themenangebot für Landtechniker bei der Wintertagung am Francisco Josephinum in Wieselburg. Es reichte von steigenden Maschinenkosten über Cyber-Sicherheit bis hin zu Anpassungsstrategien an den Klimawandel. Ein Blick auf ausgewählte Referate.

Die Inflation treibt auch die Kosten für Landtechnik an. „In den vergangenen zwei
Jahren haben die durchschnittlichen Preise für Landmaschinen um 25
Prozent zugelegt“, weiß Heinrich Prankl, Leiter für Forschung und Innovation an der HBLFA Francisco Josephinum und Geschäftsführer von Josephinum Research. Dementsprechend wird auch die Finanzierung neuer Maschinen für den einzelnen Betrieb schwieriger. Dazu kommen die deutlich gestiegenen Zinskosten.

Teilen

Wolfgang Weichselbaum vom Maschinenring Österreich befasste sich daher mit Alternativen zur Eigenmechanisierung. „Teilen ist ein Werkzeug zur Kostensenkung und zur Risikominimierung, das gleichzeitig keine Finanzierungsform ausschließt“, lautet seine Überzeugung. Ebenso, dass Maschinenring-Gemeinschaften Zugang zur neuesten Technik ermöglichen und die Auslastung auf ein wirtschaftliches Niveau heben. Die Anzahl solcher Gemeinschaften hat übrigens zuletzt leicht zugenommen: von 1.352 im Jahr 2020 auf 1.474 im Jahr 2022. Noch deutlicher sind die Mitgliederzahlen im selben Zeitraum gestiegen: von 27.841 auf 31.336.

Digitalisierung

Zweifellos bringt die Digitalisierung Vorteile für die Landwirtschaft – vom Management und automatischer Erfassung von Daten bis zur weitgehenden Automatisierung von Prozessen. Laut Sektionsleiter Johannes Fankhauser aus dem Landwirtschaftsministerium hat eine Befragung von Österreichs Landwirten Ende 2023 ergeben, dass gut jeder Dritte
(38 %) in der Digitalisierung eine Chance sieht, nur 14 Prozent empfinden sie als Bedrohung.

Wo viel Licht ist, ist auch Schatten. Oder im konkreten Fall kriminelle Energie in Form von Hackerangriffen. 2022 legte etwa ein solcher bei Fendt die Produktion im Stammwerk Marktoberdorf still. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es einen selber erwischt“, warnte Christa Hoffmann, Vorsitzende der Gesellschaft für Informatik in der Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft (GIL), vor Leichtfertigkeit. Wenngleich laut Hoffmann die landwirtschaftliche Infrastruktur nicht primär im Fokus solcher Angriffe stehen würde (einfach aufgrund der vergleichsweise geringen Geldsummen, die hier zu holen sind). Dennoch rief sie Landwirte zur Achtsamkeit im Datenschutz auf, Maßnahmen für mehr Cyber-Sicherheit seien etwa sichere Passwörter, regelmäßige Backups, eine Verringerung von Angriffsflächen etwa durch Schließen von USB-Anschlüssen bis hin zu Firewalls.

Gleich mehrere Referate befassten sich mit der Anpassung an den Klimawandel in Ackerbau und Grünland. Die Vorträge der Landwirte Valentin Seiringer und Stefan Schmidt machten klar, dass es in Feucht- und Trockengebieten unterschiedliche Geräte zum Umbruch von
winterharten Begrünungen braucht, während „Landwirt“-Redakteur Johannes Paar einen Einblick zu den wichtigsten Landtechnik-Trends und Innovationen gab. Interessant war auch der Beitrag von Florian Krippl von der LK Technik Mold zu einem Innovation-Farm-Versuch, bei welchem die Bandspritzung im Fokus stand. Mehr dazu demnächst auf den Technik-Seiten der BauernZeitung.

Durch die Wintertagung des Ökosozialen Forums in Wieselburg, die online von mehr als 100 Teilnehmern verfolgt wurde, führte in bewährter Manier Anni Pichler, die (neue) Geschäftsführerin der BauernZeitung.

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AUTORMichael Stockinger
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