Am 1. Juni wird jährlich der internationale „Weltbauerntag“ gefeiert. In Österreich gibt es 154.953 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die die Versorgung mit Lebensmitteln, Rohstoffen und erneuerbaren Energien sicherstellen sowie die Kulturlandwirtschaft und Wälder pflegen.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig nahm den Tag zum Anlass, um Danke zu sagen: „Heute ernährt eine Bäuerin bzw. ein Bauer in Österreich bereits mehr als 100 Menschen. 365 Tage im Jahr produzieren sie hochqualitative Lebensmittel, regionale Rohstoffe und erneuerbare Energie. Darüber hinaus pflegen sie unsere Kulturlandschaft, bewirtschaften Almen, bewirten Gäste und kümmern sich um klimafitte Wälder. Weil das alles andere als selbstverständlich ist, braucht es für ihre harte bäuerliche Arbeit besondere Wertschätzung. Schließlich sind sie es, die unsere Versorgung – vor allem auch in Krisenzeiten – sicherstellen“, so Totschnig.

Bauernbund-Präsident Georg Strasser appellierte daran, auch in Zeiten der Teuerung auf Lebensmittel aus österreichischer Produktion zu setzen: “Auch wenn sich unsere kleinstrukturierte Landwirtschaft in den letzten Jahren wiederholt als krisenfest erwiesen hat, so dürfen wir jetzt nicht die heimische Lebensmittelproduktion und damit die Versorgungssicherheit aufs Spiel setzen: Es braucht ein starkes Bekenntnis entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette zur Landwirtschaft in Österreich und gerade jetzt den bewussten Griff zum heimischen Produkt.”

Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger forderte, die landwirtschaftlichen Produktionsstandards zu stabilisieren und bei Lebensmitteln dem ständigen Preisdruck nach unten endlich ein Ende zu setzen. “Es geht um zentrale Lebensgrundlagen und nicht um Luxus. Wir müssen unsere landwirtschaftliche Produktion wieder als zentralen Sicherheitsfaktor begreifen. Der richtige, regionale Einkauf mag unbedeutend erscheinen, ist aber eine zentrale Zukunftsinvestition”, so Moosbrugger.

10 Fakten über Österreichs Land- und Forstwirtschaft

1. In Österreich gibt es 154.953 land- und forstwirtschaftliche Betriebe.

2. 80% der landwirtschaftlichen Betriebe beteiligen sich am Agrarumweltprogramm ÖPUL. Österreich belegt Platz 1 von 60 Staaten, wenn es um die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft geht (Economist).

3. Die heimische Landwirtschaft hat den CO2-Ausstoß seit 1990 um 16,3% reduziert.

4. Mehr als ein Drittel aller heimischen Bauernhöfe wird von Frauen geführt.

5. Österreich hat in der EU den größten Anteil an Junglandwirten. Mehr als 10% der Bäuerinnen und Bauern in Österreich sind jünger als 35 Jahre.

6. Ein Bauer bzw. eine Bäuerin ernährt mehr als 100 Menschen. Österreichs Landwirtschaft sorgt für einen hohen Eigenversorgungsgrad und Unabhängigkeit von Importen. Gerade in der Krise hat sich das bewährt.

7. Österreich ist Bio-Europameister Nummer 1. Über 27% der landwirtschaftlichen Flächen werden biologisch bewirtschaftet.

8. Vorreiter beim Tierwohl: Österreich gehört zu den weltweit besten Ländern im Tierwohl-Ranking der internationalen NGO „World Animal Protection“.

9. Unsere Landwirtschaft ist kleinstrukturiert. Im Durchschnitt hält eine Bauernfamilie in Österreich rund 21 Milchkühe oder 117 Schweine. Im Vergleich dazu sind es in Deutschland 72 Milchkühe und 1.264 Schweine.

10. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe bieten auch Green Care – also soziale Dienstleistungen an und sorgen damit für Arbeitsplätze, Lebensqualität und Wertschöpfungen in den Regionen.

Quelle: Landwirtschaftsministerium

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AUTORRed. MS
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