Pünktlich zum Start der Verhandlungen einer möglichen Dreier-Koalition von ÖVP, SPÖ und NEOS hat der Verein Wirtschaften am Land detailliert die dringendsten Anliegen der heimischen Land-, Forst- und Energiewirtschaft präsentiert. Der Forderungskatalog, erarbeitet mit agrarischen Verbänden der Tierhaltung, des Pflanzenbaus oder dem Energiesektor, umfasst sieben Arbeitspakete. „Dieser soll als klarer Leitfaden für die politische Gestaltung der kommenden Regierungsperiode dienen“, erklärte Robert Pichler, Obmann von Wirtschaften am Land, bei der Übergabe des Papiers an einen der Chefverhandler des Agrarkapitels, VP-Agrarsprecher Georg Strasser.
„Stetig steigende Anforderungen der Gesellschaft, volatile Märkte und die Erstbetroffenheit durch den Klimawandel stellen unsere Betriebe und Institutionen vor neue Herausforderungen. Umso wichtiger ist es daher, den Wert bäuerlicher Leistungen in die Regierungsverhandlungen miteinzubeziehen“, ist Pichler überzeugt. Die Landwirte erwarten sich nun „Entscheidungen, die ihre Betriebe stärken und die auch den ländlichen Wirtschafts- und Lebensraum langfristig sichern“.
Sieben Arbeitspakete
Notwendig sei es etwa, den Tierhaltern Planungssicherheit bei Stallneu- oder -umbauten zu bieten. Ebenso wird eine Pflanzenschutzstrategie „mit Fokus auf gesunde Pflanzen“ gefordert, beides mit Schwerpunkt auf den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit. Weitere Kernforderungen betreffen laut Pichler die Beibehaltung und Finanzierung von Qualitäts- und Tierwohlprogrammen und die Entwicklung einer praxistauglichen Eiweißstrategie.
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Umsetzung des Erneuerbaren-Gas-Gesetzes. Es soll auch im ländlichen Raum die Energiewende ermöglichen. „Wir müssen die vielfältigen Wertschöpfungsketten bei Lebensmitteln, Futtermitteln bis hin zu erneuerbarer Energie stärken und weiterentwickeln“, heißt es in dem Wirtschaften-am-Land-Papier. Pichler: „Die anstehenden Regierungsverhandlungen bieten jetzt die Gelegenheit, die Rahmenbedingungen für die Land- und Forstwirtschaft sowie für den ländlichen Raum zu gestalten. Wir appellieren an die Entscheidungsträger, den Forderungen der agrarischen Verbände Gehör zu schenken und konkrete Lösungen umzusetzen, die den Sektor und die ländlichen Gemeinschaften nachhaltig stärken und letztlich die Versorgung der Bevölkerung auch in Krisenzeiten sicherstellt.“
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- Pichler, Strasser: Wirtschaften am Land