Häufigkeit und Intensität von schweren Unwettern und Hagelgewittern werden in Zukunft noch zunehmen. Schuld sind die klima­tischen Veränderungen ausgelöst durch die Erderwärmung. Welche enormen Schäden diese Wetterphänomene bewirken, haben die vergangenen zwei Wochen eindrucksvoll bewiesen. „Zahlreiche Feuerwehreinsätze, weggefegte Dächer, geknickte Strommasten – die Stürme haben enorme Schäden in unseren Gemeinden angerichtet“, zeigt sich Agrarlandesrat Max Hiegelsberger betroffen. Er sichert Hilfe aus dem Katastrophenfonds zu.
Auch in der Vergangenheit dominierten Hagelschäden bereits die Schadensbilanz bei Naturkatastrophen. 2009 etwa wurden in einer Nacht 360 Millionen Euro Schäden verursacht. Wie hoch die aktuelle Gesamtschadenssumme ist, lässt sich nur schätzen. „Basierend auf den bisherigen Meldungen und den Erfahrungen aus ähnlichen Ereignissen dürfte ein Leistungsvolumen von 450 Millionen Euro realistisch sein“, so Kathrin Kühtreiber-Leitner, Vorstandsdirektorin der OÖ Versicherung.

Vorbeugende Maßnahmen bei Hagelunwettern

Das Problem beim Wetterphänomen Hagel ist, dass er sehr kurzfristig auftritt und sich schwer prognostizieren lässt. In Oberösterreich ist grundsätzlich jede Region gefährdet. Das beweist auch der aktuelle flächendeckende Hagelschaden. Je nach geographischer Lage ist aber mit unterschiedlicher Intensität zu rechnen. Besonders gefährdet ist die Region nördlich der Alpen.

„Man kann Gewitter nicht zähmen und Hagelschläge nicht verhindern. Allerdings lässt sich das Risiko von Gebäudeschäden auf ein akzeptables Maß reduzieren“, erklärt Hans Starl, BVS-Bereichsleiter für Elementarschadenprävention. Die Lösung liege in der Verwendung von geeigneten, auf ihren Hagelwiderstand getesteten Bauprodukten für die Gebäudehülle (Dach, Fassade etc.). Die BVS selbst beschäftigt sich intensiv mit solchen Baumaterialien. Dazu werden etwa Dachziegel mit einer Hagelsimulationsmaschine (siehe Foto unten) beschossen. Unter www.hagelregister.at sind die Prüfergebnisse der jeweiligen Produkte auf ihre Hagelresistenz eingetragen. „Unser Ziel ist es, Bauherren und Gebäudeeigentümer dabei zu unterstützen unkompliziert und eigen­verantwortlich die Sicherheit ihrer eigenen Wohnobjekte zu erhöhen. Weitere Tipps sind im Informationsfolder „Hagel“ auf www.elementarschaden.at/service/ zusammengefasst.

Hier ein kurzer Auszug zu den vorbeugenden, organisatorischen Maßnahmen:

  • Abdeckplanen in ausreichender Menge vorsorglich lagern
  • Auffangmöglichkeiten für eindringendes Wasser bereitstellen (Kübel, Decken etc.)
  • Bei Hagelwarnung Fenster und Türen schließen sowie Tore verriegeln

Starkregen: Den enormen Wassermengen Herr werden

Aber nicht nur gefrorener Niederschlag in Form von Hagel, auch plötzlich einsetzender Starkregen kann schwere Schäden am Eigenheim verursachen. Auftreten kann er laut
OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner überall: „Deswegen ist die Vorsorge jedes einzelnen Bürgers für Unwetter besonders wichtig.“

Ratschläge für den Objektschutz sind im Starkregen-Folder des OÖ Zivilschutzes nachzulesen. Dieser steht kostenlos unter www.zivilschutz-ooe.at zum Download bereit. Er kann aber auch telefonisch unter der Telefonnummer 0 732/65 24 36 angefordert werden.

- Bildquellen -

  • Hagel Altmünster: ÖHV
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AUTORElisabeth Hasl
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