Neben der vorbeugenden mechanischen Bodenbearbeitung und der Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln ist vor allem die Ausbringung von Trichogramma-Schlupfwespen ein erfolgreiches Mittel im Kampf gegen den Maiszünsler. Der Vorteil ist, dass es durch den Einsatz dieser Nützlinge zu keiner Resistenzbildung sowie zu keiner Gefährdung von Bienen, Boden, Grundwasser oder Anwender kommt. Die Ausbringung mit Drohnen vermeidet zudem Überfahrten und schützt den Boden. Der Landwirt spart also durch den Drohneneinsatz Zeit, Betriebsmittel und somit Kosten ein, so die RWA.
So funktioniert der Einsatz vor Ort: Nach der Beauftragung über onfarming.at oder beim Lagerhaus vor Ort übernehmen die Experten der Lagerhäuser bzw. der RWA die gesamte Logistik und Abwicklung: Vor Beginn der Maiszünslersaison wird die Flugroute der Drohnen anhand der Geokoordinaten des Maisfeldes geplant. Die Nützlingsausbringung findet je nach Region von Mitte Juni bis Mitte Juli statt, richtet sich nach dem Maiszünsler-Monitoring von AGES und LK Österreich und erfolgt zweimalig in einem Abstand von 10-14 Tagen. Die Drohnen sind dabei von der Austro Control genehmigt und die Piloten besitzen die Bescheinigung des BAES für den Vertrieb und die Beratung von Pflanzenschutzmitteln.
„RWA und Lagerhäuser haben die wachsenden Anforderungen an die heimischen Landwirte frühzeitig erkannt und arbeiten permanent an der Verbesserung ihrer Services und Leistungen. Dabei steht vor allem der Bodenschutz im Fokus, den wir mit reduzierter Bodenverdichtung durch die Drohnen-Ausbringung oder dem Projekt ‚Zukunft Erde‘ zur Förderung des Humusaufbaus fördern. Gleichzeitig profitieren die Landwirte von höheren Erträgen, einer Sicherung der Maisqualität, der Vermeidung von Pilzkrankheiten und einer Absenkung der Zünslerpopulation in den Folgejahren. Damit sind RWA und Lagerhaus Vorreiter für eine nachhaltige Landwirtschaft in Österreich“, betont Christoph Metzker, Vorstandsdirektor der RWA.
Nachhaltige Kontrolle der Zünslerpopulation
Die Ausbringungsform mit Drohnen ist laut RWA insbesondere für die späte Phase des Pflanzenwachstums ideal geeignet, da damit auch die Kulturpflanzen geschont werden. Die Drohnenpiloten positionieren sich dazu am Feldrand und lassen die Drohnen auf 15 m Höhe steigen, die dann selbstständig im Abstand von sieben Metern eine Kugel abwerfen. Der Überflug von einem Hektar Maisfläche dauert bei optimalen Bedingungen vier Minuten und für 10 ha werden ca. 1.000 Kugeln benötigt. Die Kugeln bestehen dabei aus Zellulose bzw. Maisstärke und enthalten jeweils rund 1.100 Schlupfwespenlarven in verschiedenen Entwicklungsstadien. Die Larven gelangen durch kleine Löcher in der Kugel nach und nach ins Freie und fressen die Eier des Zünslers. Fertig entwickelte Weibchen parasitieren zudem die Eier des Zünslers, in denen sich statt den Schädlingen neue Trichogramma-Schlupfwespen entwickeln.
- Bildquellen -
- Larvenkugeln: RWA
- Drohnenpilot: RWA