Selbstbewusste Bäuerinnen verlangen Mitsprache

"Ohne Frauen geht es in der Landwirtschaft nicht", betonte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger bei einem Vernetzungstreffen der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Bäuerinnen.

In Österreich werden 28.000 Bauernhöfe oder jeder dritte landwirtschaftliche Betrieb von einer Frau geführt. “Ohne Frauen geht es nicht in der Landwirtschaft “, betonte Landwirtschaftsministerin Köstinger anlässlich des Weltfrauentages am 8. März.

In Salzburg und Oberösterreich werden sogar vier von zehn Agrarbetrieben von Frauen geführt. Zusätzlich engagieren sich in Österreich zwei von drei Bäuerinnen neben Familie und Hof noch ehrenamtlich in Vereinen. „Sie tragen dadurch wesentlich zum Erhalt von Traditionen sowie zum sozialen Leben am Land bei. Dieser Einsatz verdient unseren Respekt, unseren Dank und unsere Anerkennung”, sagte Köstinger bei einem Vernetzungstreffen der Arbeitsgemeinschaft der Österreichischen Bäuerinnen.

“Für unsere Arge ist der Weltfrauentag alljährlich ein wichtiger Anlass, die vielfältigen Aufgaben und Talente, die Frauen seit jeher in der Land- und Forstwirtschaft ausüben, in den Vordergrund zu stellen. Der Tag steht für die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Umso erfreulicher ist es, dass immer häufiger selbstbewusste Frauen das Bäuerinnenbild bestimmen. Gut ausgebildet sind sie die Multitalente auf den Höfen und bringen Familie, Betrieb und gesellschaftliche Herausforderungen unter einen Hut. Ein täglicher Balanceakt zwischen den verschiedenartigen Aufgabenfeldern”, betonte Bundesbäuerin Andrea Schwarzmann.

Die Diversifizierung in der Landwirtschaft sei vielfach weiblich, wie etwa durch Urlaub am Bauernhof, Hofläden oder Green Care. Im direkten Kontakt mit Gästen und Kunden seien die Bäuerinnen wichtige Botschafterinnen der heimischen Landwirtschaft. Schwarzmann fordert: “Damit deren viele positiven Einflüsse auch auf Funktionärsebene ankommen, braucht es mindestens 30 Prozent Frauen in allen Entscheidungsgremien und Führungsebenen.“ Das wurde bereits 2017 von der ARGE Bäuerinnen ein einer eigenen „Charta für partnerschaftliche Interessenvertretung in der Land- und Forstwirtschaft“ festgeschrieben. Nach wie vor gehe es darum, weitere Organisationen und Einrichtungen für dieses Anliegen zu gewinnen. Denn, so Schwarzmann: „Die Bäuerin von heute möchte gleichwertige Chancen auf dem Hof als auch in den Gremien.“

Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat zudem eine besondere Aktion für den Internationalen Frauentag gestartet. Online können Bäuerinnen nominiert werden, die es besonders verdient haben, als „Powerfrauen“ vor den Vorhang geholt zu werden.

www.nachhaltigkeit.at

- Bildquellen -

  • PGP 6063b: ZVG
- Werbung -
Vorheriger ArtikelDie Hanfpflanze: Vielfältige Nutzung
Nächster ArtikelFerkelmarkt KW 11/2020: Stimmung der europäischen Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe sinkt