Schmiedtbauer: „Altes Budget passt nicht in neue Zeit“

Das EU-Budget wurde in Zeiten vor der Teuerung verhandelt, deshalb brauche es jetzt mehr Budget für die Land- und Forstwirtschaft, forderte ÖVP-Agrarsprecherin Simone Schmiedtbauer im Zuge der Verhandlungen zum EU-Budget 2024 im EU-Agrarausschuss Ende Februar. 

„Das alte Budget passt nicht mehr in die neue Zeit. Wir müssen auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren, denn vor allem der russische Überfall auf die Ukraine hat alles geändert”, sagte Schmeidtbauer. Es braucht konkret mehr Geld für die GAP, damit heimischen Landwirte weiterhin die Lebensmittelversorgung garantieren könnten. „Wir müssen unsere heimische Produktion unbedingt unterstützen, denn welche fatalen Auswirkungen eine Abhängigkeit von Importen hat, sehen wir aktuell im Energiebereich“, so Schmiedtbauer weiter.

Simone Schmiedtbauer: „Ohne eine Budgeterhöhung für die GAP wird es schwierig”

„Es gilt zu verhindern, dass die Land- und Forstwirtschaft immer mehr leisten muss und – verstärkt durch die Inflation – immer weniger dafür bekommt”, so die Steirerin. Sie setzte sich im EU-Agrarausschuss einerseits für Maßnahmen gegen die Teuerung bei Lebensmitteln ein und gleichzeitig für ein faires Einkommen für Land- und Forstwirte. Es brauche zudem mehr Geld für die Jugend, die Forschung und Entwicklung und für die digitale Transformation. “Ohne eine Budgeterhöhung für die GAP wird sich das schwer ausgehen, denn die hohe Inflation lässt den Wert der aktuellen GAP dahinschmelzen“, warnt Schmiedtbauer. Es se die Aufgabe der Landwirtschaft, 450 Millionen Menschen täglich in der EU zu ernähren. Die Unabhängigkeit bei der Lebensmittelversorgung, frische regionale Lebensmittel, die unter höchsten Umweltstandards produziert wurden und heimische, kleinstrukturierte Familienbetriebe müssten etwas wert sein, eben auch finanziell.

Quelle: EU 2019/EP/Arnaud Devillers
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski

Wenn es nach Schmiedtbauer geht, soll der EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski endlich entschlossener für die Land- und Forstwirtschaft eintreten. „Ein erstes positives Signal haben wir zu Jahresbeginn gesehen, wo der Kommissar erstmals meine Forderung nach mehr Geld für die Land- und Forstwirtschaft aufgegriffen hat. Er hat im Agrarausschuss des Europaparlaments festgestellt, dass die aktuellen 0,4 Prozent des Haushalts nicht ausreichen, um die immer höheren Anforderungen an unsere heimische Land- und Forstwirtschaft in Kombination mit der aktuellen Rekordinflation abzudecken. Diesen Worten muss er jetzt Taten folgen lassen“, sagt Schmiedtbauer. 

- Bildquellen -

  • Janusz Wojciechowski: EU 2019/EP/Arnaud Devillers
  • Simone Schmiedtbauer: European Union
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