Was heute mit moderner Technologie möglich ist, hat das Lagerhaus bei seiner Robotik Roadshow eindrucksvoll gezeigt.
Automatisierung kommt in manchen Bereichen schnell voran. „Wenn jemand vor sieben oder acht Jahren gesagt hätte, wie schnell sich die Melkroboter in Österreichs Ställen ausbreiten werden, hätte das wahrscheinlich niemand geglaubt. Mittlerweile haben wir rund 2000“, so Georg Sladek, GF Agro Innovation Lab bei der Veranstaltung in der Nähe des Lagerhauses Amstetten. Auf heimischen Feldern schaut die Situation allerdings ganz anders aus, der Siegeszug der Roboter lässt noch auf sich warten. Rund 20 sollen dort eingesetzt werden.
Roboter von Ant Robotics
Umso wichtiger sind Vorführungen wie jene des Lagerhauses, die zeigen, was heute bereits möglich ist. Zu sehen waren in Niederösterreich gleich zwei Roboter von der deutschen Firma Ant Robotics: die kleinere konfigurierbare Plattform Adir Power für Lasten bis zu 600 kg (ab ca. 18.000 Euro mit GPS-Steuerung) sowie die größere Valera für den Transport von bis zu 650 kg Erntegut wie etwa Erdbeeren und Spargel. Letztere navigiert mit optischen Erkennungstechnologien autonom entlang von Pflanzenreihen, und zwar in bestimmtem Abstand zum Erntepersonal. Eine Fotovoltaik Zelle sorgt für den nötigen Strom, der in einem Akkusystem zwischengespeichert wird. Wenn dieses voll ist, kann die Maschine sechs bis acht Stunden ohne Sonne fahren, so Ant Robotics-Geschäftsführer Sandro Rabbiosi. Um 30 bis 40 % soll die Produktivität mit Valera erhöht werden können, zu kaufen gibt es den besonderen „Kistentransporter“ ab 30.000 Euro.
150 kg Assistent namens Oz
Mit seinen vielfältigen Werkzeugen unterstützt der Feldroboter Oz (ca. 30.000 Euro mit Anbaugerät) von NAÏO Technologies bei der Aussaat, Bodenbearbeitung, Pflege und Ernte in Sonderkulturen, die Spurführung erfolgt über RTK GPS. Bis zu 300 kg Anhängelast soll Oz mit 150 kg Eigengewicht und 4-Rad Antrieb ziehen können.
Die maximale Geschwindigkeit wird mit 1,8 km/h angegeben, die Einsatzzeit bei voller Batterieladung mit bis zu acht Stunden. Das bevorzugte Einsatzgebiet sind Reihenkulturen mit einem Abstand über 65 cm. 250 Stück der in Frankreich hergestellten Roboter sind laut Firmenangaben bereits in 48 Ländern im Einsatz.
ARA – punktgenaue Unkrautbekämpfung
ARA, eine von Ecorobotix entwickelte intelligente, sechs Meter breite Feldspritze, kann Herbizide, Fungizide, Insektizide oder Düngemittel mit einer Genauigkeit von bis 6 x 6 cm bei Geschwindigkeiten bis gut 7 km/h ausbringen. ARA ist dafür mit hochauflösenden Kameras ausgestattet, die dank künstlicher Intelligenz Kulturpflanzen und Beikräuter unterscheiden können. Bis zu 95% Pflanzenschutzmittel sollen sich mit dem System einsparen lassen. Demonstriert wurde auf der Roadshow wie die Ampferbekämpfung mit ARA funktionieren kann. Statt einem Herbizid kam Wasser zum Einsatz, das tatsächlich Spuren genau auf dem Unkraut hinterließ. Um rund 135.000 Euro ist ARA samt Fronttanks und Bedienung über ein Tablet erwerbbar (plus jährliche Lizenzgebühren). Das Lagerhaus Amstetten bietet zudem eine Pflanzenschutzausbringung mit der Spritze an.
Unter-/Vorerntesaat mit Drohne
Je nach Bodenzustand, ob bei Trockenheit oder Starkregen, ist das Befahren der Flächen zur Aussaat mit dem Traktor ohne größere Schäden oder nur zeitweise in stehenden Mais- und Getreidebeständen möglich. Mit einer speziellen Agrar-Drohne, die etwa über das Lagerhaus Amstetten buchbar ist, kann das Saatgut bedarfsgenau nach den jeweiligen Flächendaten GPS-gesteuert ausgebracht werden.
- Bildquellen -
- Valera von Ant Robotics: BZ/Stockinger
- Oz: BZ/Stockinger
- ARA: BZ/Stockinger
- Multicopter: BZ/Stockinger
- Bildschirmfoto Video: BZ/Stockinger