Ein gleichmäßiger, rechteckiger bzw. trapezförmiger Schwad mit möglichst steilen Flanken ist Grundvoraussetzung für zylindrische, gleichmäßig dichte und formstabile Ballen. Schwade mit flachen Flanken bzw. mit dreieckigem Querschnitt führen zu Ballen mit stark abgerundeten Kanten.
Schwad und Fahrweise
Die abgerundeten Kanten können durch gezieltes Links-Rechts-Fahren vermieden werden. Allerdings muss dabei der Schwad teilweise überfahren werden, da der Abstand der Reifeninnenflanken der eingesetzten Traktoren im Bereich von 1,1 bis 1,3 Meter (m). liegt. Sehr schmale Schwade können durch gezieltes Links-Rechts-Fahren auch ohne Überfahren gut ausgeglichen werden.
Besonders ungünstig sind breite Schwade, die im Randbereich mehr Futter aufweisen als in der Mitte. Dies kann in der Regel nicht ausgeglichen werden.
Neuere Pressen zeigen eine ungleichmäßige Befüllung der Presskammer am Terminal an und geben Hinweise zur Fahrweise.
Schwad und Massenströme
Die Schwadstärke sollte möglichst groß sein. Dadurch werden die während des Pressens zu fahrende Wegstrecke und die Wendezeiten minimiert. Hohe Massenströme in die Presse werden so bei geringerer Fahrgeschwindigkeit erreicht. Dies hilft, Zeit und Kraftstoff zu sparen. Die Bröckelverluste werden ebenfalls verringert. Bei einem ersten Schnitt mit 3,5 Tonnen (t) Trockenmasse (TM)-Ertrag pro Hektar (ha) und sieben Metern Arbeitsbreite des Zweikreisel-Schwaders ergibt sich bei einem TM-Gehalt von 40 Prozent (%) eine ausreichende Schwadstärke von 6,1 Kilogramm (kg)Frischmasse (FM) pro Meter. Um bei den Folgeschnitten, die zum Teil weniger als den halben Ertrag aufweisen, eine ähnliche Schwadstärke zu erzielen, müsste die Arbeitsbreite verdoppelt werden. Zweikreisel-Seitenschwader haben in diesem Zusammenhang im Vergleich zu Mittelschwadern den Vorteil, dass Doppelschwade gebildet werden können.
Ballendichte
Die Ballendichte ist entscheidend für den Restluftgehalt vor dem Wickeln und die Formstabilität des Ballens. Zunehmende Ballendichten vermindern, bezogen auf die Tonne Silage, den Bindemittel- und Folienverbrauch, den Zeitbedarf für das Wickeln und den Transport sowie das Lagervolumen.
Die Ballendichte hängt wesentlich vom Erntegut ab. Sie sollte beim ersten Schnitt im Bereich von 160 bis 180 kg TM/m³ liegen. Aufgrund der geringeren Sperrigkeit des Futters können bei den Folgeschnitten über 200 kg TM/m³
erreicht werden. Bei höheren Trockenmassegehalten lassen sich in der Regel auch höhere Trockenmassedichten erzielen.
Schneidwerke
Aufgrund der leichteren Auflösbarkeit der Silageballen und des besseren Gärverlaufes hat die Nachfrage nach Rundballenpressen mit Schneidwerken zugenommen. Die meisten Hersteller bieten Pressen mit 25 bis 36 Messern an. Bei der Silagebereitung wird häufig auch nur der halbe Messersatz eingesetzt. Mit zunehmender Messeranzahl erhöht sich die Ballendichte. Gleichzeitig steigen aber der Leistungs- und Energiebedarf sowie die Bröckelverluste.
Praxismessungen haben gezeigt, dass bei Festkammerpressen der Anstieg der Ballendichte durch die Verwendung von Schneidwerken geringer als bei Pressen mit variabler Presskammer ist. Der Anstieg des Leistungs- und Energiebedarfes bewegt sich aber in einer ähnlichen Größenordnung. Sollen ähnliche Ballendichten wie mit einer Presse mit variabler Presskammer erreicht werden, muss die mittlere Fahrgeschwindigkeit und damit die Flächenleistung um rund ein Drittel verringert werden.
Massenstrom
Der Massenstrom in die Presse ergibt sich aus der Schwadstärke und der Fahrgeschwindigkeit. Grundsätzlich sollen hohe Massenströme in die Presse angestrebt werden, da sie die Flächenleistung erhöhen sowie den Zeit- und Kraftstoffbedarf pro Ballen senken.
Andererseits erhöhen sie auch den Leistungsbedarf der Presse und vermindern die Ballendichte. Hier muss daher in der Praxis ein passender Kompromiss gefunden werden.
Folie
Einige Pressenhersteller bieten für das Binden der Rundballen die Möglichkeit, das Netz durch eine Mantelfolie zu ersetzt. Dadurch kann die Anzahl der Folienlagen beim Wickeln entsprechend verringert werden, beziehungsweise das Öffnen der Ballen wird vereinfacht.
Silageballen: Die wichtigsten Punkte auf einen Blick
• Voraussetzung für zylindrische, dichte und formstabile Ballen ist ein gleichmäßiger, möglichst rechteckiger Schwad.
• Starke Schwade ermöglichen hohe Massenströme in die Presse bei geringer Fahrgeschwindigkeit und verringern die erforderliche Fahrstrecke am Feld.
• Die Bedienperson beeinflusst durch Fahrweise und Einstellung der Presse die Ballenform und Dichte.
• Höhere TM-Gehalte ermöglichen höhere Ballendichten.
• Schneidwerke verbessern einerseits die Auflösbarkeit, den Gärverlauf sowie die Ballendichte und erhöhen andererseits den Leistungs- und Energiebedarf sowie die Bröckelverluste.
• Festkammerpressen können bei einer deutlich reduzierten Flächenleistung ähnliche Ballendichten erzielen wie Pressen mit variabler Presskammer.
• Es muss ein Kompromiss zwischen Flächenleistung und Ballendichte gefunden werden.
Mehr zum Thema Rundballen lesen Sie diese Woche in der BauernZeitung (S. II bis V).
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- Bild2: FJ – BLT Wieselburg
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