ÖKL: Landtechnische Schrift Nr. 232 zum einfachen Laufstall neu aufgelegt

Die Landtechnische Schrift Nr. 232 (2. Auflage 2019, 68 Seiten) des ÖKL wurde in Zusammenarbeit mit Bauberatern und dem Forschungsbereich erarbeitet und beinhaltet eine Sammlung lösungsorientierter Baubeispiele (24 Beispiele in Österreich). Die Broschüre zeigt daher die vielen verschiedenen Lösungsansätze, beschreibt die baulichen Rahmenbedingungen für den Umbau auf Laufstallhaltung und gibt auch wichtige Tipps aus der Praxis zu bestimmten Detailbereichen.

Von der Anbindehaltung zum Laufstall

Laufställe lassen sich in vielen Fällen durch relativ einfache Baukonzepte realisieren, die zugleich eine Verbesserung für die Tierhalterinnen und Tierhalter bei der Arbeitsplatzqualität sowie für die Tiergesundheit bedeuten. Dabei ist beachten, dass die Bewirtschaftung von Laufställen für kleine Einheiten eine Umstellung im Betreiben des Stalles und im Umgang mit dem Vieh erfordert.

Laufställe für kleine Einheiten haben grundsätzlich auch die Vorteile der größeren Laufställe, welche sich aber nicht immer in vollem Umfang ausnutzen lassen. Mit einfachen Mitteln können aber gute und innovative Lösungen mit vernünftigen Kompromissen gefunden werden.

Bei einfachen Laufstalllösungen können unter Einbeziehung der bestehenden Bausubstanz durchaus kostengünstige Lösungen umgesetzt werden. Dabei sind der bautechnische Zustand der bestehenden Bausubstanz, die Standortvoraussetzungen und eine eventuelle Erweiterung bzw. Nachnutzung zu berücksichtigen.

Das Ergebnis sollen klare funktionelle Tier- und Arbeitsbereiche sein. Dazu sind eine ausführliche Beratungs- und Planungsphase zur Erhebung der erforderlichen Maßnahmen, eine seriöse Kostenermittlung und eine Abschätzung der möglichen Eigenleistungen erforderlich. Wenn klare Funktionsbereiche im Laufstall erzielt werden können, sind auch Eingriffe in die tragende Konstruktion (Wände, Säulen und tragende Decken) sinnvoll, müssen aber unbedingt mit befugten Planungs- und Baufirmen durchgeführt werden.

Stallbauten in der Milchviehhaltung sind heute zumeist als Außenklimaställe konzipiert. Bei Nutzung von bestehenden Gebäuden ist darauf zu achten, dass diese Form der freien Lüftung realisiert wird und dass keine schädlichen Zugluftbewegungen auftreten können. In exponierten Lagen sind Schutzeinrichtungen gegen Wind- und Flugschneeeintrag vorzusehen. Diese können auch saisonal mit einfachen und kostengünstigen Einrichtungen auf- und abgebaut werden. Eine einfache und kostengünstige Lösung für eine bewegliche Wandkonstruktion und somit für mehrere Möglichkeiten der Luftführung ist zum Beispiel die Vertikaljalousie mit drehbaren senkrechten Lamellen-Brettern.

Vor allem bei der Errichtung eines neuen Melkstandes ist die Nutzung von bestehenden Gebäudeteilen sinnvoll. Bei einfachen Lösungen kann auch in diesen Fällen die vorhandene Rohrmelkanlage umgerüstet und mit einfacher Melktechnik ergänzt werden.

Weiters können viele einfache und kostengünstige Details eine wirkungsvolle und arbeitserleichternde Wirkung haben: Dazu zählen zum Beispiel eine sinnvolle Anordnung von Türen, Treibgängen, Verschlüssen etc., eine durchdachte Platzierung der Tränke, einer Raufe, einer Bürste oder Abwurföffnungen für Heu oder Mist, welche eine zusätzliche Arbeit vermeiden helfen oder zumindest vereinfachen …

… ganz nach dem Motto: „Einmal mehr über die sinnvolle Problemlösung nachdenken als sich jeden Tag über die schlechte Lösung ärgern!“

 

2. Auflage 2019
• 68 Seiten, farbig, A4
• über 250 Abbildungen und Tabellen
• 24 Planungsbeispiele aus Österreich mit Fotos, Lageplan, Grund- und Aufriss
• mit Einschätzungen von Betriebsführung und Bauberatung
• Preis: sieben Euro

Bestellungen im ÖKL unter Tel. 01/5051891, office@oekl.at oder im Webshop.

- Bildquellen -

  • D LTS 232 Cover 190211 CMYK: ÖKL
- Werbung -
Vorheriger ArtikelJetzt anmelden für die Hofjause am 1. Mai 2019
Nächster ArtikelSchwarzmann: Pflegegeldanpassung auch in unteren Stufen notwendig