Lins warnt vor weiteren Pflanzenschutzmittel-Verboten

Der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschusses im EU-Parlament, Norbert Lins, positioniert sich klar gegen weitere Verbote von Pflanzenschutzmittelwirkstoffen durch die EU-Kommission.

Wie Agra-Europe berichtet, warnt der deutsche CDU-Politiker aus Baden-Württemberg, seit zehn Jahren EU-Abgeordneter und seit fünf Jahren oberster Agrarier auf Parlamentsebene, in einem Brief an Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und Agrarkommissar Janusz Wojciechowski davor, dass bald keine Lösungen gegen bestimmte Schädlinge mehr zur Verfügung stünden. Er fordert die EU-Kommissare auf, „keine Pflanzenschutzmittel zu verbieten, wenn nicht bereits eine ähnliche nachhaltige und erschwingliche Alternative mit mindestens demselben Wirkungsgrad auf dem Markt ist“. Weiters sollten Verbote unterbleiben, wenn keine Bewertung der Umweltauswirkungen alternativer Schädlingsbekämpfungsstrategien durchgeführt worden sei. 

Auch sämtliche wirtschaftliche Auswirkungen gelte es zu bedenken. Es gehe bei Pflanzenschutzmitteln „um nicht weniger als die Lebensfähigkeit der landwirtschaftlichen Betriebe“, schreibt Lins. Gegen einige Schädlinge und Insekten sei „nur noch ein Pflanzenschutzmittel zugelassen“. Resistenzen seien entsprechend vorprogrammiert. Es bestehe die Gefahr, dass die Landwirte am Ende „völlig schutzlos“ dastünden. 

Statt Wirkstoffe generell zu verbieten, schlägt Lins vor, künftig etwa durch höhere Rückstandshöchstgehalte und engere Anwendungszeiträume die Anwendung zu reduzieren.

Für seine Position im Brief an die EU-Kommission erntete Lins ebenfalls per Brief geharnischte Kritik. 29 Umweltverbände halten seine Sichtweise für „überholt“, sie zeige „erhebliche Mängel in der Umsetzung der geltenden EU-Gesetze“.

- Bildquellen -

  • Norbert Lins: EVP
- Werbung -
AUTORRed. BW
Vorheriger ArtikelGemüsebau: Heimische Produktion in Gefahr
Nächster ArtikelBernhuber: „EU muss aufhören, sich in Details zu verrennen“