Hitze und Trockenheit in Ostösterreich bringen den Speisekartoffelmarkt in eine angespannte Situation. Rodungen ohne Bewässerung sind mittlerweile nicht mehr möglich. Auch in Regionen mit Bewässerungsmöglichkeit laufen die Rodearbeiten auf Sparflamme. Das verfügbare Angebot ist entsprechend überschaubar. Der Inlandsmarkt zeigt sich noch ruhig. Mit dem Ende der Urlaubssaison sowie den vorausgesagten kühleren Temperaturen dürfte der Absatz frische Impulse bekommen. Aber auch im Export dürfte, angesichts der erwarteten schwachen europäischen Kartoffelernte, anhaltend reges Interesse bestehen.
Die Erzeugerpreise können sich auf dem Vorwochenniveau gut behaupten. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 18 Euro/dt bezahlt, für Übergrößen zwischen 15 und 18 Euro/dt. In der Steiermark und in Oberösterreich liegen die Preise stabil bei 20 bzw. 22 Euro/dt.
Deutschland – Rodungen nur nach Bedarf
In Deutschland hat sich die Lage am Speisekartoffelmarkt mit den Regenfällen in den vergangenen Tagen zumindest regional etwas verbessert. Den Pflanzen kommt der Regen zugute, zugleich verbessert er die Rodebedingungen. In den meisten Gebieten bleibt das Roden jedoch schwierig, sodass die Kartoffeln häufig nur nach Bedarf geborgen werden. Die befürchteten Ertragseinbußen werden aber immer konkreter. Auf unberegneten Flächen werden mittlerweile Mindererträge von bis zu 50 Prozent erwartet und selbst mit Beregnung werden die Pflanzen ihr Ertragspotenzial heuer nicht annähernd entfalten können.
Die Erzeugerpreise lagen zuletzt im Bundesmittel bei 22 bis 25 Euro/dt. In den kommenden Wochen sind weitere Preiserhöhungen möglich, wenn die Nachfrage mit dem Ende der Ferienzeit wieder steigt und sich die vermutet schwachen Erträge bewahrheiten.
Martin Schildböck, LK NÖ