Der heimische Frühkartoffelmarkt zeigt sich von seiner stabilen Seite. Das Frühkartoffelangebot wird mittlerweile schon recht überschaubar. Von einem Angebotsdruck, der in der ersten Julihälfte noch überaus stark war, ist keine Rede mehr. Zumal sich die Ertragsaussichten für die Anschlusssorten und für die Haupternte mit jedem weiteren Hitzetag verschlechtern. Dem momentan noch gut ausreichenden Angebot steht eine urlaubsbedingt ruhige Inlandsnachfrage gegenüber. Das Interesse an österreichischen Kartoffeln nimmt derweil am Exportmarkt von Woche zu Woche zu. Mittlerweile kommen aus allen Himmelsrichtungen Kaufanfragen.
Die Erzeugerpreise können sich auf dem Vorwochenniveau gut behaupten. In Niederösterreich erzielte mittelfallende Ware zu Wochenbeginn weiterhin 18 Euro/dt, Übergrößen meist zwischen 15 und 18 Euro/dt. In der Steiermark liegen die Preise bei 20 Euro/dt. Schalenfeste Ware wird in OÖ unverändert um bis zu 25 Euro/dt übernommen.
Deutscher Markt unter Dürrestress
Der deutsche Speisekartoffelmarkt entwickelt sich in einem Spannungsfeld von guter aktueller Versorgung und der immer größer werdenden Gefahr von verbreiteten Misserträgen der Haupternte. Die Hinweise auf deutlich unterdurchschnittliche Erträge in vielen Regionen Deutschlands häufen sich. Noch ist der Markt mit Frühkartoffeln gut versorgt, wobei viele Landwirte es nun aber nicht mehr eilig haben, rasch zu verkaufen. Zudem werden geeignete Sorten auch zunehmend an Hersteller von Chips und Pommes geliefert, da diese händeringend Ware suchen und oft höhere Preise bezahlen. Der Rückgang der Erzeugerpreise ist seit letzter Woche gestoppt. Mittlerweile gibt es schon die ersten Forderungen die Preise wieder zu erhöhen.
Martin Schildböck, LK NÖ