Der heimische Frühkartoffelmarkt kommt langsam auf Touren. In allen Bundesländern werden mittlerweile Heurige geerntet. Die Erträge der Frühkartoffelsorten fallen – mit regionalen Ausnahmen – meist recht passabel aus. Im Burgenland und in der Steiermark lagen die Hektarerträge zu Wochenbeginn bereits bei 30 bis 35 Tonnen. In Niederösterreich wird derzeit vorrangig in der Region Marchfeld gerodet. Das Ertragsniveau lag hier bei 25 bis 30 t/ha. In Oberösterreich bremsten Spätfröste die Entwicklung der frühen Sorten. Die aktuellen Erträge fallen mit knapp 20 t/ha bescheiden aus. Die verfügbaren Angebotsmengen werden vom LEH gut nachgefragt. Angebotsdruck ist derzeit nicht zu spüren. In den nächsten Tagen erwartet man, angesichts der feuchtwarmen Witterung, aber einen entsprechenden Mengenzuwachs.
Erzeugerpreise meist bei 35 bis 37 Euro/dt
Die Erzeugerpreise lagen zu Wochenbeginn im Burgenland, in der Steiermark und in Niederösterreich meist bei 35 bis 37 Euro/dt. In Oberösterreich wurden die ersten Heurige um 45 Euro/dt übernommen.
Verzögerter Saisonstart in Deutschland
Im deutschen Lebensmittelhandel werden Speisekartoffeln weiterhin rege nachgefragt. Der Absatz ist heuer als sonst um diese Jahreszeit üblich. Die Lagerbestände sind mittlerweile weitgehend geräumt. Auch die Vermarktung der aus Spanien, Ägypten und Israel importierten Frühkartoffeln geht reibungslos vonstatten. Befürchtungen, dass die georderten Importmengen zu Preisdruck am deutschen Frühkartoffelmarkt führen, dürften sich heuer nicht bewahrheiten. Im Gegenteil – die Vermarktung der Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum dürfte früher als geplant abgeschlossen sein, während sich der Start der deutschen Saison witterungsbedingt sowie auch wegen der neuen Verfahren zur Reifeförderung um mindestens eine Woche verzögert.
Martin Schildböck, LK NÖ