Holzmarkt Oktober ’22: Energieholz stützt den Markt

In Österreich verdichten sich die Indikatoren für einen wirtschaftlichen Abschwung. Bei abnehmenden Warenexport sinkt die Investitionsbereitschaft der Industrie. Der private Konsum ist aufgrund der Preissteigerungen gedämpft. Prognosen gehen für 2023 von einem mit +0,2 % stagnierenden Wirtschaftswachstum aus, einzelne Bereiche, wie z. B. das verarbeitende Gewerbe, könnten in eine Rezession verfallen.

Beim Schnittholzabsatz vermindern die anhaltenden wirtschaftliche Unsicherheiten die Neuaufträge. Die Nachfrage nach Nadelsägerundholz ist gering. Während in Oberösterreich der Bedarf das Angebot leicht übersteigt, wird im übrigen Bundesgebiet die Nachfrage durch anfallende Mengen aus der Schadholzaufarbeitung gedeckt. Der Abtransport verläuft meist zügig, allfällige Verzögerungen halten sich in Grenzen. Die Preise bleiben meist unverändert. Gerade bei Sortimenten geringerer Dimension gibt der gestiegene Industrierundholzpreis das untere Preisband vor. Die Preise für Kiefer sind stabil, Lärche hält ihr hohes Preisniveau, im Gegensatz zu Deutschland, wo die Nachfrage nach Lärche zurückgegangen ist.

Der Industrieholzmarkt bleibt weiterhin sehr dynamisch bei ungebrochen hoher Nachfrage. Aufgrund fehlender Sägenebenprodukte werden namhafte Mengen in Richtung Pellet-Produktion umgelenkt. Abtransport und Übernahme erfolgen rasch, die Preise konnten weiter zulegen. Bei Rotbuchenfaserholz übersteigt der Bedarf das Angebot bei weitem, die Nachfrage bleibt bei gestiegenen Preisen sehr rege.

Auch am Energieholzmarkt bleibt die Nachfrage sehr lebhaft. Mengen können zu gestiegenen Preisen ohne Probleme vermarktet werden. Aufgrund der sprunghaft gestiegenen Nachfrage und den Vorlaufzeiten bis zum fertigen Qualitätsprodukt, bleibt ofenfertiges Brennholz abseits von Stammkundenbeziehungen Mangelware.
Aufgrund der aktuellen Marktsituation wird empfohlen, neben der notwendigen Aufarbeitung von Schadholz, verstärkt Pflegemaßnahmen für einen klimafitten Wald durchzuführen. Die aktuelle Erlössituation begünstigt auch kostenintensivere Pflegeeingriffe in buchenreichen Gebirgswaldbeständen.

Preisangaben
Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum September bis Anfang Oktober 2022 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze:
• bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %,

• bei Regelbesteuerung sind für Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden.

LK Österreich, Marktbericht Stand 16. Oktober 2022

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  • 2242 W Holzmarkt Grafik: LK Österreich
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AUTORH.M.
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