In einem offenen Brief fordern Österreichs Agrarvertreter die Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Stella Kyriakides sowie Janusz Wojciechowski, Kommissar für Landwirtschaft, auf, ihr Versprechen nach einer europaweiten Lebensmittelherkunftskennzeichnung noch in dieser Legislaturperiode und somit noch vor Juni 2024 einzulösen und „den Ankündigungen Taten folgen zu lassen“.
„Eine nachvollziehbare, transparente und konsequente EU-weite Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln ist eines unserer zentralen Anliegen. Eine regionale und saisonale Ernährung ist ein unschätzbarer Beitrag zu Klima- und Umweltschutz mit Hausverstand und hilft entscheidend, die Existenzgrundlage unserer bäuerlichen Familienbetriebe zu sichern“, so Bauernbund-Präsident Georg Strasser, Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger und die bäuerliche Europaabgeordnete Simone Schmiedtbauer unisono in ihrem Schriftstück, das in der Rue de la Loi 200, dem Sitz der EU-Kommission in Brüssel, bereits angekommen sein dürfte.
Österreich sei bereits einen Schritt weiter und hat die Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung erfolgreich umgesetzt. „Jetzt wird es Zeit, diesen erfolgreichen Weg auf europäischer Ebene weiterzugehen und auf zusätzliche Bereiche auszuweiten“, fordern die Agrarier. Europaabgeordnete Schmiedtbauer bezeichnet eine europaweite Herkunftskennzeichnung als „längst überfälligen Schritt“ und fordert eine Umsetzung noch vor den anstehenden EU-Wahlen im kommenden Jahr.
Qualität geht in Anonymität unter
Nicht der Billigste, sondern der Beste müsse die Nase vorne haben und das gelinge nur, wenn Konsumentinnen und Konsumenten die Chance zu haben, frische, regionale Lebensmittel zu kaufen. Die Herkunft sei auch immer mit nationalen Produktionsstandards verbunden, die im Falle österreichischer Erzeugnisse vielfach höher sind. „Das derzeitige Dilemma ist aber, dass diese bessere Qualität meist in der Anonymität der Märkte untergeht und Länder mit niedrigen Standards massive Wettbewerbsvorteile genießen. Die EU-Kommission sollte sich aber für eine Qualitätsproduktion in Europa einsetzen. Nicht der Billigste, sondern der Beste muss die Nase vorne haben“, so Moosbrugger.
„Das Ziel muss eine lückenlose, europaweit einheitliche Kennzeichnung sein, um damit für Fairness entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette zu sorgen. Der österreichische Weg der Qualitätsproduktion, unser Bildungsauftrag für die Herkunft von Lebensmitteln und vielfältige Umweltleistungen – all das lässt sich nur mit den richtigen Rahmenbedingungen realisieren“, ergänzt der Bauernbund-Präsident.
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