Bezirksbauernobmann Thomas Schweigl freute sich über Bäuerinnen, Bauern und Jungbauern, die gemeinsam mit Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler und LK-Präsident Josef Hechenberger bis spätabends diskutierten.
„Im Bauernbund zählen die persönlichen Anliegen und die Herausforderungen unserer Mitglieder in den einzelnen Regionen. Wir nehmen die Themen, die unsere Bäuerinnen und Bauern bewegen, als Arbeitsauftrag in die unterschiedlichsten politischen Gremien mit und versuchen sie in unserer politischen Arbeit umzusetzen. Deswegen ist der direkte Austausch mit unseren Mitgliedern so wichtig“, so Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler.
LK-Präsident NR Josef Hechenberger reiste direkt von den Regierungsverhandlungen aus Wien an und berichtete über aktuelle bundespolitische Entwicklungen. „Wir sind wieder mit unseren bäuerlichen Anliegen an den Verhandlungstischen dabei und versuchen die Rahmenbedingungen für die heimische Berglandwirtschaft bereits in den Regierungsverhandlungen zu stärken. Gelingen wird uns das in Zukunft jedoch nur, wenn wir als Bauernbund geeint auftreten und gestärkt aus Wahlen hervorgehen. Ansonsten werden wir zukünftig nur als Zurufer politische Entwicklungen und Gesetze von außen kommentieren und kritisieren können. Und das ist mir für die heimischen Bauernfamilien zu wenig.“
Billigstprodukte unter dem Deckmantel
Bezirksbauernobmann Thomas Schweigl berichtete aus dem Bezirk und gab einen fundierten Einblick in aktuelle Herausforderungen in der Tierhaltung und Entwicklungen am Markt. Zum Stellenwert der Bewusstseinsbildung, was bäuerliche Produkte betrifft, meinte er: „Unsere Gesellschaft, allen voran der Handel, ist von einem sektoralen Gewissen geprägt. In Sachen Tierwohl und Tierhaltung wird gerade, was die Milch- und Fleischproduktion betrifft, mit erhobenem Zeigefinger nach den höchsten Standards weltweit verlangt. Wenn es jedoch um den täglichen Einkauf geht, dann wird gerne zum austauschbaren Billigstprodukt im Deckmantel der Eigenmarken gegriffen.“ Er zitierte ein Beispiel aus Bayern: „Wenn es dort um das frische Frühstücksei am Sonntag geht, greift man gerne zum Produkt aus der Region mit den höchsten Tierhaltungskennzeichnungen. Wenn es jedoch um die Masse geht, dann wird in den gängigsten Handelsketten und in der Gastronomie in Nudeln, Teigwaren und verarbeiteten Speisen das Flüssigei aus der Ukraine verkauft. Dort gibt es zwei Eierproduzenten, die mehr Hühner halten, als es in ganz Bayern gibt. Detail am Rande: Die Käfige, die dort zur Haltung verwendet werden, wurden im Jahr 2012 nach dem Käfighaltungsverbot in Deutschland an die Ukraine verkauft.“
Austausch mit Gemüsebauern
Im Vorfeld der Herbstkonferenz fand am Hof von Romed Giner in Thaur eine Betriebsbesichtigung und anschließend ein Austausch mit Bauernbund-Vertretern und Vertretern der Gemüsebauern statt, mit dem Ziel, gemeinsam an Herausforderungen und Problemen, mit denen sich die Branche konfrontiert sieht, zu arbeiten.
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