Die Basis eines guten Stallerfolges ist Grundfutter höchster Qualität. Denn hohe Leistungen können mit hoher Grundfutterqualität im Stall wirtschaftlicher erreicht werden. Daher muss es Ziel sein, Grundfutter in höchster Qualität auf der Wiese zu erzeugen und anschließend dafür zu sorgen, diese Qualität bestmöglich zu konservieren – mit der richtigen Folienauswahl ist das kein Problem.
Seitenwandfolie hilft Eckenverluste vermeiden
Am Anfang eines jeden Silierprozesses steht ein sauberes Einbringen des Erntegutes in den Silo. Damit ein optimaler Schutz und eine zusätzliche Abdichtung an den seitlichen Kanten des Silos gegeben sind, wird die Seitenwandfolie entlang der Siloseitenwände ausgelegt. Diese sollte am Boden einen Meter in den Silo reichen und oben über die Silage ebenfalls ca. einen Meter eingeschlagen werden können. So können Eckenverluste verringert werden. Ist das Erntegut fertig eingefahren, sollte noch, bevor die Seitenwandfolie eingeschlagen wird, entlang der Silowand eine Mulde in der Silage angelegt werden, in der später die Sandsäcke zur optimalen Beschwerung der Silofolie abgelegt werden.
Bevor die eigentliche Silofolie aufgelegt wird, ist bei jeder Art von Silage die Verwendung einer Unterspannfolie zu empfehlen. Mit einer Stärke von nur 40 Mikrometer (µm) ist die Unterspannfolie derart beweglich, dass sie sich durch Adhäsionskräfte regelrecht an den Futterstock ansaugt. Dadurch sorgt die Unterspannfolie dafür, dass nur sehr wenig Luft unter der Folie eingeschlossen wird, die sich in größeren Mengen negativ auf den Silierprozess auswirken würde.
Der Trend der 100 lfm-Rollen bei Unterspannfolie hält seit einiger Zeit auch in Österreich Einzug. Bei einer üblichen Länge der Siloanlagen zwischen 30 und 35 m kann im Vergleich zu den bis dato üblichen 50 m-Rollen, dadurch ein Verschnitt von bis zu 50 % eingespart werden.
Die Folienstärke sagt nicht alles
Auf die Unterspannfolie wird die Silofolie ausgelegt. Die Stärken reichen hier von 110 bis 200 µm, wobei die meistverwendeten Stärken 110 und 150 µm sind. Die Folienstärke sollte aber nicht als alleiniges Kriterium für die Folienwahl herangezogen werden. Die wichtigsten Eigenschaften einer Silofolie sind Sauerstoffdichtheit sowie Reiß- und Durchstoßfestigkeit. Diese Eigenschaften sind vielmehr durch die verwendeten Rohstoffe und das Produktionsverfahren bestimmt, als durch die Stärke der Folie. Damit ist es gut möglich, dass eine dünnere Folie im Vergleich zu einer dickeren bessere Eigenschaften aufweist. Um die Silofolie und damit die Silage vor mechanischen Beschädigungen zu schützen, ist die Verwendung eines Siloschutzgitters erforderlich.
Silosandsäcke bieten die beste Möglichkeit, die Folie zu fixieren und zu beschweren. Sofern sie richtig verwendet werden. Wichtig ist es, dass sie auch bei Frost beweglich bleiben. Das kann durch die Verwendung von Rundkies mit einer Körnung von 4 bis 8 mm und einer nur 2/3 Befüllung gewährleistet werden. Andere Möglichkeiten der Beschwerung bieten nicht den erforderlichen Schutz für die Silage.
Zur Sicherung der Futterqualität verwenden Profis Seitenwandfolie, Unterziehfolie, Silofolie, Siloschutzgitter und Sandsäcke. Unterziehfolie mit 40 µm, Silofolie 110 µm sowie Sandsäcke bieten die Lagerhäuser in hoher Qualität unter der Eigenmarke Impos an.
Welche FolienFarbe ist die Richtige?
Ob die Silofolie weiß, schwarz oder doch grün sein sollte, darüber wird häufig diskutiert. Österreich ist im Silofolienbereich eine der wenigen Oasen in Europa mit einem sehr hohen Anteil an Folien in der Farbe weiß/weiß. Auch in Deutschland werden noch sehr viele weiß/weiß-Folien verwendet, jedoch wesentlich mehr weiß/schwarze Folien. In den Hauptmärkten Europas, wie Frankreich, Italien, England oder Irland, wird dagegen ausschließlich Silofolie verwendet, die beidseitig schwarz ist.
Einfluss der Farbe auf die Silagequalität
Grundsätzlich kann man sagen, dass sich Silagen in bzw. unter dunklen Folien (schwarz/dunkelgrün) stärker erwärmen als unter hellen Folien. Allerdings dringt die Erwärmung nur bis maximal 15 cm in das Silageinnere. Tests haben gezeigt, dass die Erwärmung schon auf den ersten 5 cm stark abnimmt. Je weiter man in das Innere der Silage kommt, desto geringer die Erwärmung. Ab einer Tiefe von 15 cm ist kein Einfluss der Folienfarbe auf die Silagetemperatur feststellbar. Neben der Folienfarbe selbst sind weitere Faktoren wie Beschattung oder Wind von großer Bedeutung.
Bei Fahrsilos hat die Folienfarbe einen wesentlich geringen Einfluss als bei Rundballensilage, da das Gesamtvolumen wesentlich höher ist. Bei der Verwendung von Siloschutzgittern auf Flach- oder Traunsteinsilos muss man bei der Wahl der Folienfarbe weitere wichtige Einflussfaktoren berücksichtigen, die zur Erwärmung beitragen.
Siloschutzgitter sind meist dunkelgrün eingefärbt
Etwa 80 Prozent der Landwirte in Österreich haben inzwischen die Vorteile von Siloschutzgittern zum Schutz der Silofolie erkannt und verwenden diese. Da alle Siloschutzgitter fast ausschließlich in der Farbe dunkelgrün erhältlich sind, haben sie einen sehr großen Einfluss auf die Erwärmung der Silage. Es ist vollkommen egal, welche Silofolienfarbe unter dem Siloschutzgitter verwendet wird, denn der Erwärmungseffekt ist ausschließlich von der obersten, der Sonne ausgesetzten Schicht bestimmt. Je nach Sonnenintensität und Wind können direkt unter dem Siloschutzgitter Temperaturen von über 70 °C auftreten. So hohe Temperaturen werden aber nur kurz erreicht und haben geringen Einfluss auf die Silagetemperatur.
Farbige Folien sind besser UV-stabilisiert
Mit Bezug auf die Lebensdauer ist anzumerken, dass die UV-Stabilisatoren weißer Folien nicht so hohen Temperaturen standhalten wie jene von schwarzen oder dunkelgrünen Folien. Somit kann in manchen Fällen die Lebensdauer einer weißen Folie erheblich beeinträchtigt werden. Gerade ein Sommer wie 2016 kann dies als Anlass genommen werden, um die Strategie bei der Siloabdeckung zu überprüfen. Wird ein Siloschutzgitter verwendet, ist eine dunkle Folie dringend zu empfehlen.
Nina Mairunteregg, RWA