Bewusste Konsumenten wollen genau wissen, woher ihr Essen kommt. Mittlerweile sind es viele von uns gewohnt, beim täglichen Einkauf nach einer präzisen Herkunfts- und Inhaltsangabe zu suchen. In den vergangenen Monaten haben sich viele Menschen intensiv mit der Herkunft und Verfügbarkeit heimischer Lebensmittel im Supermarkt auseinandergesetzt. 

Jetzt, wo die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie gelockert werden, rückt die Verpflegung außerhalb der eigenen vier Wände wieder mehr ins Zentrum. 

Der Außer-Haus-Konsum nimmt seit Jahren kontinuierlich zu. Durchschnittlich verspeist ein Österreicher schon jetzt mehr außerhalb der eigenen vier Wände als daheim. Dadurch gewinnt die jahrelange Forderung nach einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung noch mehr an Relevanz. 

Regionalitätsappell an alle Tirolerinnen und Tiroler

Durch einen brutalen internationalen Preiskampf steht die österreichische Landwirtschaft, die höchste Umweltschutz-, Tierschutz- und Qualitätskriterien erfüllt, unter Druck.

Daher fordert der Tiroler Bauernbund eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung der Lebensmittel im Handel und in der Gemeinschaftsverpflegung. „Denn mehr Regionalität heißt gleichzeitig weniger Tiertransporte. Jeder Konsument kann selbst entscheiden, welche Art der Landwirtschaft er will“, so Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl in den einleitenden Worten. 

In den kommenden Tagen werden tirolweit über 700 Großflächentransparente in den einzelnen Ortsgruppen aufgehängt, die Botschaft soll auch über Medien verbreitet und somit das wichtige Anliegen in der breiten Öffentlichkeit thematisiert werden.

Kennzeichnungspflicht mit Augenmaß

„Mehr denn je wollen die Menschen wissen, woher ihr Essen kommt. Für mich steht außer Frage, dass Regionalität die Zukunft ist, im Handel, im Haushalt, in öffentlichen Küchen und natürlich auch in der Gastronomie. Rund 200 Tiroler Betriebe aus der Gastronomie und Hotellerie leben diese Regionalität bereits und werden dafür von der Agrarmarketing Tirol als Bewusst-Tirol-Betriebe ausgezeichnet. Ich bin überzeugt, dass die Betriebe von diesem Bekenntnis zur Regionalität mehr denn je profitieren, auch wenn die Situation derzeit eine schwierige ist“, so LHStv. Josef Geisler. 

Der Bauernbundobmann führt aus: „Transparenz bei der Herkunft von Lebensmitteln ist wichtig und richtig, vor allem auch in öffentlichen Einrichtungen und in der Gemeinschaftsverpflegung. Hier gibt es eine starke Vorbildwirkung und Sensibilisierung der Menschen. Gerade in der aktuell schwierigen Situation der Gastronomie ist Augenmaß gefordert. Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung von heute auf morgen zu verordnen, ohne die Betroffenen mitzunehmen, wäre der falsche Weg. Machen wir den ersten Schritt und führen wir die Herkunftskennzeichnung erst einmal in der öffentlichen Verpflegung ein.“

Transparenz bei Milch, Fleisch und Eiern

„Wir wollen, dass in öffentlichen und privaten Gemeinschaftsverpflegungen wie z. B. Mensen eine verpflichtende und simple Herkunftskennzeichnung für die Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier eingeführt wird. Denn dort können sich die Konsumentinnen und Konsumenten bis jetzt nicht bewusst nach der Herkunft ihrer Lebensmittel entscheiden, weil das System undurchsichtig ist und derzeit nicht angeführt werden muss, woher die verarbeiteten Lebensmittel kommen“, klärt LK-Präsident NR Josef Hechenberger die Hintergründe der Aktion auf. 

„Derzeit essen viele Konsumenten importierte Lebensmittel, ohne es zu wissen. Eine transparentere Kennzeichnung ist im Regierungsprogramm klar vereinbart und soll 2021 kommen. Bundesminister Anschober ist gefordert, die Herkunftskennzeichnung so rasch wie möglich umzusetzen“, schließt Hechenberger.

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