Die EU-Erzeugermilchpreise sanken im Mai 2018 gegenüber dem Vormonat um 1,7 % auf 32,07 Cent je kg (gewichtetes Mittel, netto, auf Basis des tatsächlichen Fett- und Eiweißgehalts). Das bedeutet gegenüber dem Vorjahresniveau ein Minus von 2,7 %.
Spotmilchpreise im Juli rückläufig
Auf den Spotmilchmärkten kam es – nach Anstiegen im Mai und Juni – im Juli 2018 wieder zu einer negativen Preistendenz: In Lodi (Italien) sank die Notierung bis Monatsmitte auf 38 Cent je kg, in den Niederlanden erfolgte eine stärkere Abwärtsbewegung auf 31,8 Cent. In der vorvergangenen Woche (KW 29) blieben beide Notierungen stabil.
Am Weltmarkt tendierten die Preise für Molkereiprodukte (ausgedrückt in US-Dollar) zwischen Ende Juni und Mitte Juli 2018 großteils nach unten. Dies gilt insbesondere für Butter (-0,7 % in der EU, -5,1 % in Ozeanien und -4,7 % in den USA), sowie für Magermilchpulver (-3 % in Ozeanien und -5,1 % in den USA, jedoch unverändert in der EU). Cheddar-Käse wurde ebenfalls in den USA (-7,9 %) und in Ozeanien (-3,5 %) niedriger bewertet, konnte aber in der EU um 1 % zulegen. Vollmilchpulver verbilligte sich in Ozeanien um 5,1 % und befestigte sich gleichzeitig in den USA (+2,2 %).
Mehr Käse und weniger Butter ausgeführt
Die EU-Drittlandexporte von Molkereiprodukten konnten von Jänner bis Mai 2018 insbesondere bei Magermilchpulver (+4 %), Käse (+1 %) und Molkenpulver (+1 %) gesteigert werden. Demgegenüber wurden geringere Ausfuhrmengen bei Kondensmilch (-16 %), Vollmilchpulver (-9 %) und Butter (-5 %) verzeichnet. Insgesamt ergab sich laut EU-Kommission in den ersten fünf Monaten von 2018 mengenmäßig (in Milchäquivalent ausgedrückt) ein Rückgang der Ausfuhren von Molkereiprodukten um 2 %, während das wertmäßige Minus bei 8 % lag.
Trotz eines Rückganges der Lieferungen um 9 % auf knapp 50.000 t blieben die USA von Jänner bis Mai 2018 der größte Abnehmer von Käse aus der EU. An zweiter Stelle folgte Japan mit rund 42.000 t (+7 %) und am dritten Platz die Schweiz mit 26.000 t (+3 %).
Die Vereinigten Staaten waren im Berichtszeitraum auch die Hauptdestination für Butter aus der EU, die Exporte fielen mit rund 10.000 t um 2 % geringer als im Vorjahreszeitraum aus. Demgegenüber konnten die Ausfuhren nach Saudi-Arabien um 15 % auf 4800 t zulegen. Noch stärker, nämlich um 32 % auf 3400 t, wurden die Exporte nach Singapur angehoben.
Algerien war mit knapp 68.000 t der bedeutendste Abnehmer von Magermilchpulver aus der EU, die Lieferungen konnten um beachtliche 34 % gesteigert werden. Der zweitgrößte Käufer war China mit 31.000 t, was allerdings gegenüber dem Vorjahr einem Minus von 13 % entspricht. Um fast zwei Drittel (+65%) auf 26.000 t wuchsen die Ausfuhren nach Ägypten.
Bei Vollmilchpulver erwies sich der Oman mit Importen von mehr als 27.000 t und einer Steigerung um 56 % als wichtigster Abnehmer der EU. Demgegenüber schrumpften die Ausfuhren nach Algerien um 61 % auf 13.000 t. Die chinesischen Kunden kauften knapp 10.000 t Vollmilchpulver in Europa und somit um 6 % weniger als im Vorjahreszeitraum.
China bleibt wichtigster Abnehmer
Auf der Nachfrageseite ist China bei Milchprodukten der weltweit größte Abnehmer. Dies gilt insbesondere für Butter und Butteröl, wo die Volksrepublik ihre Einfuhren im ersten Quartal 2018 um 30 % auf 31.000 t erhöhte, allerdings kamen von dieser Menge nur 5 % aus der EU. Auch bei Vollmilchpulver geht mit 216.000 t (+10 %) die weitaus größte am Weltmarkt gehandelte Menge nach China. Der Großteil davon kommt aus Neuseeland, das global der bedeutendste Exporteur von Vollmilchpulver ist – von Jänner bis Mai 2018 betrugen die Ausfuhren 586.000 t. Zum Vergleich: Die EU als zweitgrößter Anbieter exportierte in diesem Zeitraum 158.000 t Vollmilchpulver, war aber dafür bei Magermilchpulver (355.000 t) und Käse (350.000 t) der bedeutendste Lieferant am Weltmarkt.
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- Frische Milch Wird In Ein Glas Geleert: Wodicka