Erneuerbare Energie hat großes Potenzial

Das Umweltbundesamt hat ein Szenario zur erneuerbaren Energie erarbeitet, mit dem das heimische Energiesystem bis 2050 weitgehend dekarbonisiert wäre, also ohne fossile kohlenstoffhaltige Energiequellen auskommen würde.

Präsentierten die neue Studie (v. l. n. r.): Stefan Moidl, Geschäftsführer IG Windkraft, Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt, Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreichs ©BZ/Stockinger
Präsentierten die neue Studie (v. l. n. r.): Stefan Moidl, Geschäftsführer IG Windkraft, Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt, Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreichs ©BZ/Stockinger
Das Szenario enthält eine Fülle von Maßnahmen im Bereich Verkehr, Energie, Industrie und Gebäude, die entweder zu einer Erhöhung der Effizienz oder zu einem Ersatz von fossilen durch erneuerbare Energieträger führen. Letztlich können damit die Treibhausgas-Emissionen aus dem Einsatz fossiler Energieträger bis 2030 um ca. 60 Prozent bzw. bis 2050 um mehr als 90 Prozent gegenüber 2005 sinken. Verglichen mit 2010 wird eine 20-prozentige Reduktion des Energieverbrauchs bis 2030 erreicht, gleichzeitig werden bis dahin eine 100-prozentige erneuerbare Stromversorgung (bilanziell) sowie ein Anteil erneuerbarer Fernwärme von 78 Prozent realisiert. Der Primärenergieeinsatz von Kohle, Öl und Erdgas im Gesamtenergiesystem reduziert sich bis 2030 gegenüber 2010 um 45 Prozent und bis 2050 um 78 Prozent. Die Bioenergie avanciert beim Energieverbrauch bereits 2030 zum bedeutendsten Energieträger und verdrängt Öl vom ersten Platz.
Präsentiert wurde die Studie heute, Dienstag, von Jürgen Schneider vom Umweltbundesamt, Josef Plank, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Stefan Moidl, Geschäftsführer IG Windkraft, und Peter Püspök, Präsident des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreichs. Die Zahlen, so Plank, zeigen, “dass für ein Dekarbonisierungs-Szenario die nachhaltig vorhandenen Biomasse-Potenziale nicht ausgeschöpft werden müssen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass weiterhin massive Anstrengungen zur Mobilisierung von bisher ungenutzten Potenzialen in der Land- und Forstwirtschaft und der gleichzeitige Ausbau der Verwertungskapazitäten für niederwertige Holzsortimente vonnöten sind, will man nicht auf Importe zurückgreifen”. Der Marktanteil (inklusive Strom- und Fernwärmeproduktion) der Bioenergie am End- energiebedarf wird laut Szenario von 18 Prozent (2010) bis 2030 auf 28 Prozent und bis 2050 auf 35 Prozent steigen. Damit die Ziele der Studie erreicht werden können, sind aber wichtige politische Weichenstellungen zu treffen, etwa im Hinblick auf ein neues Ökostromgesetz. Das komplette “Szenario erneuerbare Energie 2030 und 2050” steht im nachstehenden PDF zum Download zur Verfügung.

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