„Endlich beruft sich EU bei Glyphosat auf Fakten“

Die Europäische Kommission schlägt eine Wiederverlängerung von Glyphosat für zehn Jahre vor. „Endlich stützt sich auch die EU auf wissenschaftliche Daten und Fakten“, erklärt dazu LK Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Auswirkungen des Herbizidwirkstoffs Glyphosat unter die Lupe genommen. Für die Bewertung der Wiederzulassung wurden 2.400 Studien mit insgesamt 180.000 Seiten von 90 Sachverständigen von Behörden der EU-Mitgliedstaaten bewertet. Die Conclusio: Die EFSA hat in ihrer Risikobewertung keine kritischen Problembereiche hinsichtlich des Risikos für Mensch und Tier oder die Umwelt festgestellt. Sie sieht daher eine erneute Zulassung von Glyphosat unkritisch. Dies teilte die Behörde bereits im Juli mit.

JOHANNES SCHMUCKENSCHLAGER „Jedem Betrieb muss es möglich sein, frei entscheiden zu können, wie er produziert.“

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Die EU-Kommission hat die Schlussfolgerung der EFSA nun analysiert und den Experten der Mitgliedsstaaten einen Vorschlag zur Entscheidung zur Wiederverlängerung des Wirkstoffes für zehn Jahre vorgelegt. LK Niederösterreich-Präsident Johannes Schmuckenschlager begrüßt das: „Es wurde höchste Zeit, dass die EU-Zulassung von Pflanzenschutzmitteln endlich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und Verbote nicht willkürlich verhängt werden. Wir haben immer klar gesagt, dass derartige Beschlüsse auf korrekten fachlichen und sachlichen Grundlagen beruhen müssen. Alles andere ist unverantwortlich und populistisch.“ Die Anwenderinnen und Anwender müssten sich auf Expertisen verlassen können, so der Präsident. „Es geht hier auch um die Entscheidungsfreiheit in der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen. Jedem Betrieb muss es möglich sein, frei entscheiden zu können, wie er produziert.“

Glyphosat-Einsatz ist streng geregelt

In Österreich ist der Einsatz von Glyphost streng geregelt und erfüllt in der landwirtschaftlichen Praxis folgende Zwecke: Glyphosat unterstützt eine bodenschonende Bewirtschaftung. Für Bodenschutz, Erosionsschutz, Vermeidung von Verschlämmungen und Nährstoffauswaschung ins Grundwasser ist ein möglichst durchgängiger Bewuchs des Bodens notwendig. Ohne Glyphosat muss die Bodenbearbeitung intensiviert werden. Dadurch steigt einerseits die Erosionsgefahr, wertvoller Boden wird weggeschwemmt, andererseits wird der Treibstoffverbrauch und damit der CO2-Ausstoß erhöht. „Hervorzuheben ist auch die Tatsache, dass in Österreich die angebauten Kulturen, unsere Lebens- und Futtermittel, nie mit Glyphosat in Kontakt kommen. In vielen Ländern ist das nicht so“, betont Schmuckenschlager.