Die Frage, wie künstliche Intelligenz in der Landwirtschaft sinnvoll eingesetzt werden kann, ist auch an der HBLA Elmberg in Linz von zentraler Bedeutung. Deshalb wurden im Lehrbetrieb erste Versuche zu diesem Thema durchgeführt. Zum Test standen dabei KI-gestützte Hackgeräte bereit, die bei der Unkrautbekämpfung helfen sollen.
Feldroboter im Einsatz auf dem Schulacker
Im Rahmen des Praxisunterrichts beschäftigten sich die Schüler weiters mit aktueller Landtechnik. So wurden in Kooperation mit der FH OÖ Campus Steyr verschiedene Aspekte zum Thema „KI am Acker“ auf den Flächen der Schule untersucht. Im Fokus stand unter anderem ein Sonnenblumenfeld, auf dem eruiert werden sollte, wie sich unterschiedliche Hacktechniken, etwa mit einem autonomen Feldroboter, auswirken. Hierbei wurde überprüft, ob ein solcher Roboter eine Zeitersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Methoden bietet und wann sich eine Anschaffung ökonomisch lohnt. Der Anbau der Sonnenblumen am Schulacker begann im April dieses Jahres und wurde von GPS unterstützt, um beispielsweise den Reihenabstand oder die Saattiefe von 3,5 Zentimetern exakt einhalten zu können. Im September durfte dann geerntet werden, allerdings konnten die Unterschiede bezüglich der Erntemengen nicht in ausreichendem Maße ausgewertet werden. Derartige Versuche würden aber auch in Zukunft Teil des Unterrichts sein.
Beikrautregulierung wird immer mehr zum Thema
Immerhin könnte die Möglichkeit, Unkräuter mit sensorgesteuerten Hackgeräten effizient und schnell zu bekämpfen, zukünftig nicht nur für biologisch wirtschaftende Betriebe, wie jenen der HBLA Elmberg, interessant sein. Denn auch für konventionell geführte landwirtschaftliche Betriebe würde die Beikrautregulierung immer mehr zur Herausforderung werden. Neue Umweltauflagen verlangen eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln, zudem werden immer weniger Wirkstoffe zugelassen. Außerdem versuchen vor allem Gemüse- und Sonderkulturbaubetriebe, die Herbizid-Reduktion mit digitalen Helfern zu erreichen. Versuchsweise kommen daher in der Praxis bereits Roboter zum Einsatz. Denn die Hacktechnik wird noch wirkungsvoller, wenn die Maschine selbst mit Hilfe von Kameras zwischen Nutzpflanze und Beikraut unterscheiden kann.
Hackroboter „Farming GT“ erleichtert die Arbeit
Unterschiedliche Technologien dazu sind schon auf dem Markt beziehungsweise befinden sich in der Prototypphase. Einer davon – der knapp vor der Marktreife steht – ist der sogenannte „Farming GT“, ein Hackroboter entwickelt vom deutschen Start-Up „Farming Revolution GmbH“. Dies ist auch die Maschine, die am Elmberg zum Einsatz kam.
Damit das selbstlernende Kamerasystem der autonomen Maschine die Pflanzen auch richtig erkennen kann, greift es auf eine umfangreiche Datenbank an Bildern von Nutzpflanzen in unterschiedlichen Wachstumsphasen und Standortvarianten zurück. Diese
erweitert sich kontinuierlich. GPS- und kameraunterstützt jätet der effiziente und smarte Roboter damit außerdem nur Pflanzen, die nicht auf dem Feld sein sollen.
Informationstag
Wer nun Lust auf diese Art des Unterrichts bekommen hat und sich genauer über die HBLA Elmberg für Landwirtschaft und Ernährung erkundigen möchte, hat dazu am Informationstag, der am Freitag, dem 29. November 2024 stattfindet, Gelegenheit. Von 9 bis 12 Uhr besteht die Möglichkeit, sich über das Bildungsangebot zu informieren.