Anlässlich des „Tag des Waldes“ am 21. März präsentierte die Boku ihre Ansätze für eine nachhaltige waldbauliche Planung. Eines steht dabei schon fest: Der Wald der Zukunft wird ein anderer sein als wir ihn heute kennen.

Das Jahr 2023 war bisher von sehr milden und geringen Niederschlagsmengen gekennzeichnet. Die wenigen Niederschläge, auch bedingt durch das Fehlen der üblichen Schneemengen im Gebirge, verändern die Hydrologie und damit die kontinuierliche Wasserversorgung der Bäume während der Hauptwachstumsphase im Frühjahr. Eine ungünstige Entwicklung, zumal die Temperatur auf den österreichischen Waldflächen seit 1960 im Durchschnitt um ca. 1,5 Grad zugenommen hat. Bei wenig Schnee und Regen im Frühjahr kommt es vor allem in den Tieflagen bereits während der Monate April bis Mai zu Trockenstress bei den Bäumen; werden dann auch noch die Monate Mai bis Juli sehr warm und trocken, begünstigt das den Borkenkäferbefall bei Fichte und anderen Baumarten. Gleichzeitig wird die Waldbrandgefahr nochmal größer. „Mit Ausnahme der Eiche sind unsere heimischen Baumarten leider nicht für lange Trockenperioden konditioniert“ so Hubert Hasenauer, Leiter des Instituts für Waldbau an der Universität für Bodenkultur (Boku) Wien. Kein Wunder also, dass der Wald in Tieflagen gefährdet ist und der Zuwachs abnimmt. Paradoxerweise bewirkt das wärmere Klima aber auch, dass die Wuchsleistung in den mittleren Lagen zunimmt. „Dort, wo es genügend Regen gibt, die Nährstoffversorgung sehr gut ist und es wärmer wird, gibt es kein verringertes Baumwachstums“ erklärt Hasenauer.

Anhand dieser gegensätzlichen Entwicklungen stellt sich die Frage, wie unsere zukünftigen Wälder unter Berücksichtigung der Veränderungsprozesse aussehen. Am Institut für Waldbau der Boku arbeitet man an Lösungen, die eine nachhaltige waldbauliche Planung trotz Klimaerwärmung ermöglichen und aufzeigen, wo und wann steuernd eingegriffen werden kann. In Österreich, wo knapp die Hälfte des Staatsgebiets mit Wald bedeck ist, einer der wichtigsten praktischen Forschungstätigkeiten überhaupt.

Andere Baumarten

Die Baumartenwahl gilt als die wichtigste waldbauliche Entscheidung – der Fichte etwa, Österreichs wichtigster Baumart, wird es in den Tieflagen zu warm und zu trocken werden. So macht es Sinn, an manchen Standorten fremdländische Baumarten zu pflanzen. Hasenauer: „Die nordwestamerikanische Douglasie ist trockenresistent und gilt als eine der aussichtsreichsten Alternativbaumarten in West- und Mitteleuropa. An anderen Baumarten wie etwa der Libanon Kiefer, der Roteiche, aber auch an trockenresistenten Tannenarten aus der Türkei wird geforscht. Wir können also davon ausgehen, dass der zukünftige Österreichische Wald, insbesondere in den Tieflagen, anders als heute aussehen wird.“

Arbsorber gegen Trockenheit
Klimawandel, Trockenheit und Starkregen setzen der Natur extrem zu. Wälder und Weinberge, Äcker und auch Stadtgärten haben Stress und brauchen dringend Wasser, um zu überleben. Laut Green Legacy GmbH wird der „erste ökologische Superabsorber zur nachhaltigen Stärkung gegen Trockenheit und für Pflanzenwachstum“ zukünftig in Österreich in industriellen und standardisierten Maßstab hergestellt nachdem er bisher In Frankreich in einer Manufaktur entstand. Bei Polyter handelt es sich um einen Bodenhilfsstoff, der bis zum 300-fachen seines Eigengewichtes an Wasser speichern soll und diesen bei Bedarf an die Pflanzen abgibt. Das Green-Tech Unternehmen Green Legacy GmbH errichtet nun gemeinsam mit einer Kooperationspartnerin einen Produktionsstandort für das ökologische Hydrogel Polyter in Hollabrunn in Niederösterreich, der Spatenstich für das neue Betriebsgebäude soll bereits am 19. April stattfinden. Antonio de Vall, Geschäftsführer von Green Legacy GmbH und Zulassungsbesitzer von Polyter: „Polyter ist einzigartig, weil es aufgrund seiner organischen Zusammensetzung der EU-Düngemittelverordnung 2022 voll inhaltlich entspricht und dadurch auch für die Lebensmittelproduktion zugelassen ist“. Im Lauf der Zeit werde Polyter langsam, aber stetig im Boden durch Mikroorganismen abgebaut. www.polyter.at

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  • Tanne Keimling: agrarfoto.com
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AUTORRed. MS
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