Den Rapserdfloh zielsicher regulieren

Die Kontrolle des Erdflohs ist die Grundlage für den Erfolg beim Rapsanbau. Bei Überschreiten der Schadschwelle muss man sofort reagieren. Trockene Witterung begünstigt die Ausbreitung des Schadinsekts. Auch bei kühler und nasser Witterung gilt es, wachsam zu sein.

Hat der Rapserdfloh mehr als zehn Prozent der Blattflächen geschädigt, dann sind chemische Maßnahmen angesagt.

Der Pflanzenschutz-Warndienst der LK Österreich bietet ab sofort ein neues Prognosemodell zum Befall mit Rapserdflöhen. Anhand von Wetterdaten werden im Herbst die Bedingungen für Zuflug, Eiablage und Larvenentwicklung des Erdflohs für drei Tage – heute, morgen, übermorgen – vollautomatisch berechnet beziehungsweise vorhergesagt. Die Grundlage bieten die Prognosemodell-Berechnungen von proPlant und die Wetterdaten von GeoSphere Austria.

Integrierter Pflanzenschutz

Die Prognose ist eine wichtige Ergänzung zum Rapserdfloh-Monitoring, das durch Fallenbetreuer:innen direkt am Feld durchgeführt wird und wichtige Beobachtungsdaten liefert. Das Monitoring wird seit 2015 von den Landwirtschaftskammern durchgeführt und über den Pflanzenschutz-Warndienst angeboten. “Beide Maßnahmen in Kombination unterstützen die bäuerlichen Betriebe dabei, in einer bestimmten Region zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Maßnahmen setzen zu können. Das dient dem treffsicheren Einsatz von Betriebsmitteln, dem wir uns stets verpflichtet fühlen”, betont Ferdinand Lembacher, Generalsekretär der Landwirtschaftskammer Österreich.

Hauptschädling im Rapsanbau

Große Bedeutung hat das neue Prognosemodell vor allem deshalb, weil der Echte Rapserdfloh in den vergangenen Jahren zum Hauptschädling im Rapsanbau geworden ist. Die Käfer schädigen die Blätter, indem sie siebartig Löcher in die Blätter fressen. Der größere Schaden entsteht aber durch den Fraß der Larven im Blattstiel und Vegetationskegel ab Ende September. Das kann einerseits den Wuchs stark hemmen und bietet andererseits Eintrittspforten für Krankheiten.

Die Bekämpfungsschwelle sind 25 bis 35 Käfer pro Gelbschale innerhalb von drei Wochen. Während des Auflaufens bis zum 2- bis 4-Blattstadium ist der Blattflächenverlust durch die Erdflöhe die größte Gefahr. Als Schwelle gelten zehn Prozent Blattflächenverlust. Erst ab diesem Zeitpunkt sollte eine Bekämpfung erfolgen. Dazu stehen hauptsächlich synthetische Pyrethroide zur Verfügung. Diese Kontaktmittel erfassen vor allem Käfer und Larven, die noch nicht in den Stängel eingebohrt sind. Zur Bekämpfung ab dem Larvenschlupf sind zwei systemischen Mittel registriert.

www.warndienst.at

- Bildquellen -

  • 2337 W Raps Erdfloh C H Koeppl: Hubert Köppl
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AUTORDI Dr. Vitore Shala-Mayrhofer, LK Österreich
QuelleH.M.
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