Bauernbund machte den Regionalitätscheck bei Butter

Die Herkunft von Butter zu erkennen ist oft nicht einfach.

Die Krise hat das Thema Regionalität in einen neuen Fokus rücken lassen. Das nahm der Bauernbund rund um Präsident Georg Strasser zum Anlass, um sich dem Thema mit der Kampagne “Das isst Österreich” neu zu nähern und einen “Regionalitätscheck” für Butter durchzuführen. “Wir stellen im Handel fest, dass vermehrt mit Österreich-Sujets geworben wird. Aber: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser”, erklärte Strasser dazu in einem Pressegespräch.

Bei diesem Check nahm die Jungbauernschaft von 26. November bis 2. Dezember in Oberösterreich 435 Butter- und Butterschmalzproben bei 34 Lebensmitteleinzelhändlern unter die Lupe. “Wir haben zu 70,6 Prozent Produkte gefunden, die man auf österreichische Herkunft zurückzuführen kann. 30% der Produkte sind aber importiert”, resümierte Christian Lang, der Obmann der oberösterreichischen Jungbauernschaft. Etwa 20% davon stammen aus Deutschland, wobei ein großer Teil nicht direkt aus Deutschland komme, sondern lediglich dort verarbeitet werde. Der 5%-Anteil der Butter aus Irland sei zusätzlich alles andere als nachhaltig. 

Quelle: Bauernbund
Der Bauernbund fordert mehr heimische Butter im Regal und eine klare Herkunftsbezeichnung für mehr Transparenz.

Anteil der Eigenmarken liegt bei 40 %

Ebenso problematisch sieht er den Anteil an Aktionspreisen. Beim Check waren 14% der Produkte in Aktion, österreichweit werden aber 40% des Butterumsatzes mit Aktionsbutter gemacht, schilderte Lang. Dazu komme, dass der Eigenmarkenanteil 40,2% ausmache, diese Produkte aber im Schnitt um 2.73 Euro günstiger sind als die Markenprodukte – und das, obwohl auch sie aus hochwertiger österreichsicher Milch hergestellt werden. Aktionsware und Eigenmarken würden somit den Produzentenpreis weiter nach unten drücken. “Bäuerinnen und Bauern arbeiten das ganze Jahr nach den höchsten Standards, erhalten aber die Wertschätzung dafür nicht”, zeigte sich Lang alarmiert.  

Zusätzlich werde vielfach auch mit pflanzlichen Alternativen Werbung gemacht, als wäre es Butter. “Sehr oft ist Palmfett in solchen Produkten, aber für Konsumentinnen und Konsumenten ist es nicht immer sofort ersichtlich, dass es keine Butter ist”, schlug auch die oberösterreichische Landwirtschaftskammer-Präsidentin Michaela Langer-Weninger in dieselbe Kerbe. 

Die Bauernbund-Vertreter forderten daher einmal mehr eine eindeutige Herkunftsbezeichnung. “Je schneller wir zur Transparenz der Herkunftskennzeichnung kommen, desto eher können sich Menschen bewusst für ein österreichisches Produkt entscheiden”, betonte Strasser.  

Insgesamt wird derzeit etwa ein Drittel der Butter in Österreich importiert, ein Großteil davon für die verarbeitende Lebensmittelindustrie. 10% der heimischen Butter werden exportiert. 

(V.S.)

- Bildquellen -

  • Grafik Butter: Bauernbund
  • Einkaufen Butter 1 ID51283 C Agrarfoto.com: agrarfoto.com
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