Nach dem Abbruch der Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ kündigte Bundeskanzler Nehammer am Samstag seinen Rücktritt von der Partei- und der Regierungsspitze an.

Karl Nehammer habe sowohl das Land als auch die Partei mit „Erfahrung und Umsicht“ geführt, erklären Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Bauernbund-Präsident Georg Strasser. Dies sei „angesichts der Krisenzeiten der vergangenen Jahre eine beachtliche Leistung“, würdigen sie die Arbeit des scheidenden Bundeskanzlers.

Engagement für ländlichen Raum

Gerade für sein Engagement für den ländlichen Raum sind Totschnig und Strasser voll des Lobes: „Die Bevölkerung am Land sowie die Bäuerinnen und Bauern zu unterstützen, war ihm stets ein Anliegen. Im Namen des Bauernbundes bedanken wir uns für die gute Zusammenarbeit und sein Engagement für unsere Republik.“

„In seiner Zeit als Bundeskanzler hat er entscheidende Bausteine für die Zukunft unserer Land- und Forstwirtschaft gelegt, etwa das Impulsprogramm für die Landwirtschaft, der Agrardiesel oder die Aufstockung des Waldfonds“, so der Landwirtschaftsminister. Nehammer habe stets „ein offenes Ohr für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern und des ländlichen Raums“ gehabt, ergänzt er.

Auch Bauernbund-Präsident Strasser unterstreicht: „Karl Nehammer hat die Unterstützung unserer Land- und Forstwirtschaft und unserer bäuerlichen Familienbetriebe mit klaren Taten untermauert.“ Etwa als der russische Angriffskrieg auf die Ukraine seinen Anfang nahm. „Unser Bundeskanzler hat damals die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln, Energie und Rohstoffen durch unsere Bäuerinnen und Bauern an oberste Stelle gesetzt“, so Strasser. Das zu diesem Zweck auf den Weg gebrachte Agrardieselpaket habe eine wirksame Entlastung für die bäuerlichen Betriebe gebracht. „Um die Versorgungssicherheit auch angesichts gestiegener Betriebsmittelpreise gewährleisten können“, erinnert der Bauernbündler, der auch das Wahlversprechen des Kanzlers erfüllt sieht: „Mit der Volkspartei wird es keine Anschläge auf bäuerliches Eigentum in Form von Substanzsteuern geben.“

Strasser: „Mit der Volkspartei wird es keine Anschläge auf bäuerliches Eigentum in Form von Substanzsteuern geben.“

„Schluss mit Experimenten“

Für die kommende Bundesregierung mahnt Strasser Stabilität ein. „Mit Experimenten muss nun endgültig Schluss sein“, ist er überzeugt. Im Hinblick auf die gescheiterten Gespräche mit den Sozialdemokraten stellt er klar: „Die SPÖ wäre gut beraten gewesen, ihre ideologischen Wunschträume hintanzustellen und gemeinsam ein tragfähiges Regierungsprogramm zu erarbeiten, das allen Menschen in Österreich gleichermaßen zugutekommt.“ Nun sei es umso wichtiger, „den konstruktiven Kräften Gehör zu verschaffen“. „Es braucht rasch Sicherheit, wie es weitergeht, insbesondere für die Zukunft unserer bäuerlichen Familienbetriebe“, hält der Bauernbund-Präsident fest.

Mit dem neuen geschäftsführenden Obmann der Volkspartei, Christian Stocker, habe man dafür den richtigen Mann an der Parteispitze. „Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit unserer heimischen Land- und Forstwirtschaft haben oberste Priorität. Christian Stocker ist sich dessen bewusst und wird sich für jene, die unser Land am Laufen halten und insbesondere die Bäuerinnen und Bauern mit aller Kraft einsetzen“, betont Strasser. Der Bauernbund sicherte ihm deshalb volle Unterstützung bei der nun anstehenden Verhandlung einer “Bundesregierung der Vernunft” zu.

Aktualisierte Neufassung vom 6. Jänner

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  • Karl Nehammer: BKA/Wenzel
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AUTORRed. CW
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