Sebastian Kurz will die Arbeit zum zentralen Thema der nächsten Monate machen, um die Arbeitsplätze im Land zu erhalten. Bauernbund-Präsident Georg Strasser sieht darin Chancen, den Arbeitsplatz Bauernhof zu attraktivieren. Schließlich könne der Agrarsektor mit attraktiven Arbeitsplätzen inmitten der Natur punkten. Das treffe wohl auch den Nerv unserer Gesellschaft. Und Arbeit wäre auch genug da, meint Strasser.
„Das Bild entstauben, von Klischees befreien und die Arbeitsplätze in der Land- und Forstwirtschaft auch für eine weniger agraraffine Klientel attraktiv machen“, lautet das Ziel des Bauernbund-Präsidenten. Was spricht dafür? „Das Arbeiten in und mit der Natur. Das ist einerseits Lebensqualität und zugleich auch immer ein spannender Wettlauf mit der Natur.“
Die Österreicherinnen und Österreicher hätten die Bäuerinnen und Bauern und deren Arbeit während der Coronakrise wieder zu schätzen gelernt. „Dieses Bewusstsein für regionale Lebensmittel und zugleich auch für den Arbeitsplatz Bauernhof müssen wir nützen“, sagt Strasser. „Meine Mutter sagte immer: Als Bauer bist du dein eigener Herr, die Gestaltung deines Tages ist sehr frei. Mein Ziel ist es, diese Lebenseinstellung mit anderen zu teilen.“
3% der Beschäftigten, aber nur 0,9 % Anteil an Wertschöpfung
Tatsächlich waren laut einer aktuellen WIFO-Studie im Jahr 2018 noch an die 413.000 Personen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von Agrargütern und Lebensmitteln beschäftigt. 3 Prozent der Beschäftigten waren direkt in Agrarbetrieben tätig. Der Anteil der Wertschöpfung von Agrargütern an der Volkswirtschaft betrug 5,2%, davon aber lediglich 0,9 Prozent in der Landwirtschaft.
Reduziert man die Importe von Agrargütern, Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren um nur 1 Prozent, so müsste die Produktion im Inland ausgeweitet werden, in der Landwirtschaft würden viele Arbeitsplätze entstehen. Konkret errechneten die Wirtschaftsforscher um 3.100 Arbeitsplätze mehr und ein Plus bei der Wertschöpfung von 140 Mio. Euro.
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