Stabiles Wetter und gute Rodebedingugen führen seit Anfang Juli zu einem verstärkten Angebot an Frühkartoffeln. Bei den Frühsorten sind zudem die Erträge gut bis sehr gut. Zunehmend stehen auch Anschlusssorten zum Roden an. In diesem Segment scheint der Ansatz an den Kartoffelstauden heuer schwächer auszufallen. Aufgrund des dadurch verstärkten Knollenwachstums droht ein höherer Anteil an schwer vermarktbaren Übergrößen. Daher wird dringend zur Reifeförderung geraten.
Der Inlandsabsatz im heimischen LEH läuft saisontypisch ruhig aber stetig. In der Gastro- und Großküchenverpflegung steigen die Absatzzahlen langsam an.
Die Erzeugerpreise sind angebotsbedingt weiter unter Druck. In NÖ, Burgenland und der Steiermark wurden zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 20 Euro/dt bezahlt. Für Übergrößen lagen die Preise zuletzt nur mehr bei 10 bis 15 Euro/dt. In Oberösterreich ist heuer die Ertragssituation sehr vielversprechend. Die Preise gaben letzte Woche nochmals nach. Ende der letzten Woche wurden bis zu 27 Euro/dt bezahlt.
Rasche Flächenräumung in Deutschland
In Deutschland kommen mittlerweile aus vielen Anbauregionen Frühkartoffeln. Trotzdem drängt das Angebot nicht. Das Ertragsniveau fällt vielerorts mit 25 bis 30 t/ha eher mäßig aus. Entsprechend rasch geht die Flächenräumung auch voran. Ertragsbegrenzend ist heuer vor allem der geringere Knollenansatz auf fast allen Flächen.
Der Absatz im LEH bewegt sich auf saisontypisch ruhigen bis normalen Niveau. Im Gastrobereich stiegen die Vermarktungsmengen wieder an, liegen aber weiter deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau. Die Erzeugerpreise zeigen sich noch recht stabil. Zu Wochenbeginn wurde für festschalige Ware noch 42 bis 44 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ